Von Anthony Torres – 23. März 2024
Der Generalstabschef der französischen Armee, Pierre Schill, hat am Dienstag in einer Kolumne der Zeitung Le Monde angekündigt, Frankreich sei bereit, für den Krieg gegen Russland Truppen in die Ukraine zu schicken.
Schill erklärte: „Wie auch immer sich die internationale Lage entwickelt, in einem kann sich die französische Bevölkerung sicher sein: Ihre Soldaten werden dem Ruf folgen. … Um sich gegen Aggression zu verteidigen und ihre Interessen zu verteidigen, bereitet sich die französische Armee auf schwerste Kämpfe vor, sie lässt dies wissen und zeigt es.“ Er betonte, Frankreich könne „innerhalb von 30 Tagen 20.000 Soldaten einsetzen.“
Schill erwähnte den Krieg in der Ukraine zwar nicht ausdrücklich, allerdings besteht kein Zweifel daran, dass es ihm darum ging. Macron hatte vor drei Wochen erklärt, dass er die Entsendung europäischer Truppen in die Ukraine nicht „ausschließe.“ Seitdem hat Macron in inoffiziellen Anmerkungen geäußert, er wolle „Jungs“ in die strategisch wichtige südukrainische Hafenstadt Odessa schicken.
Diese Äußerungen bestätigen, dass Macron und die französische Militärführung die Absicht haben, die tiefgehende Opposition der Arbeiterklasse gegen den Krieg mit Füßen zu treten. Laut Umfragen, die nach Macrons Drohung mit einer Bodenintervention veröffentlicht wurden, lehnen 68 Prozent der französischen und 80 Prozent der deutschen Bevölkerung die Eskalation ab. Die imperialistischen europäischen Mächte wollen jedoch, wie schon 1914 und 1939, mit allen Mitteln einen Kurs einschlagen, der zum totalen Krieg führt.
Der Befehlshaber des russischen Militärgeheimdienstes, Sergei Nariyschkin, erklärte ebenfalls am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur TASS, Frankreich plane die Entsendung von Truppen in die Ukraine: „Russland liegen Informationen vor, laut denen Frankreich die Entsendung eines Kontingents von 2.000 Soldaten in die Ukraine plant.“ Weiter hieß es unter Berufung auf Naryschkin: „Die derzeitigen Machthaber des Landes [Frankreich] lassen sich weder vom Tod einfacher Franzosen noch von den Bedenken der Generäle beeindrucken.“
Naryschkin erklärte, die französischen Generäle „befürchten, dass ein so großer militärischer Verband nicht unentdeckt in die Ukraine verlegt und dort stationiert werden kann.“ Er warnte, diese Truppen „werden ein hochrangiges und legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte werden.“
Das französische Verteidigungsministerium verurteilte daraufhin in der Dépêche du Midi Naryschkins Warnungen und bezeichnete sie als „verantwortungslose Provokationen“ aus Moskau: „Die Manöver des russischen Auslandsgeheimdienst-Chefs Sergei Naryschkin zeigen erneut, dass Russland systematisch auf Desinformation zurückgreift. Wir halten solche Provokationen für verantwortungslos.“
Die Dementis des französischen Verteidigungsministeriums sind nichts weiter als Lügen, die die Bevölkerung angesichts der Gefahr eines Atomkriegs beruhigen sollen. Macrons Erklärungen haben deutlich gemacht, dass Paris die Entsendung einer beträchtlichen Zahl von Soldaten in die Ukraine plant. Viele Berichte, darunter eine geleakte Aufzeichnung eines Gesprächs zwischen deutschen Offizieren, das vom russischen Geheimdienst aufgenommen wurde, zeigen, dass Großbritannien und Frankreich bereits Soldaten vor Ort haben.