Von Thomas Röper – 12. März 2022
Die Medien überschlagen sich mit dramatischen Berichten über das angeblich brutale Vorgehen der russischen Armee. Ob das berechtigt ist, zeigt ein Vergleich mit Kriegen des Westens. – Kriege und bewaffnete Konflikte verursachen immer Leid, Zerstörung und Tod. Das liegt leider in der Natur der Sache. Es gibt nun einmal keine „humanen“ Kriege. Dennoch kann eine Armee versuchen, zivile Opfer nach Möglichkeit zu vermeiden, auch wenn das nie vollständig gelingen kann. Oder eine Armee kann ohne Rücksicht auf Zivilisten vorgehen. Oder – wir erinnern uns an den Zweiten Weltkrieg – eine Armee kann auch bewusst Zivilisten angreifen, weil sie meint, damit die Moral des Gegners zu schwächen. Ein Beispiel dafür waren die USA und Großbritannien, die im Zweiten Weltkrieg ganz bewusst zivile Ziele bombardiert und praktisch alle deutschen Städte dem Erdboden gleichgemacht haben, wobei hunderttausende, wenn nicht über eine Million Zivilisten bewusst getötet wurden. Westliche Medien und Politiker werfen Russland vor, in der Ukraine ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung vorzugehen. Die Medien sind voll von Berichten über zivile Opfer, über den Beschuss von Wohngebieten und ziviler Infrastruktur. … Wenn wir versuchen wollen, einzuschätzen, wie die russische Armee vorgeht, haben wir es aus der Ferne … schwer. Aber es gibt Dinge, die wir überprüfen können. Und das will ich hier versuchen.