Von Rüdiger Suchsland – 28. März 2022
Fakten statt Thesen: Der Westen in der eigenen Echokammer – aus dem Krieg des Nordens könnte der globale Süden Kapital schlagen. Die Schlagzeilen in der westlichen Presse sprechen eine klare Sprache: – „Die Welt ist geeint gegen Russland“; „Russland isoliert“; „Es gibt keinen Ausweg gegen die Sanktionen“; „Alle gegen einen“ – so oder so ähnlich titelten Medien des Westens im letzten Monat immer wieder und noch einmal in der vergangenen Woche, als die UNO-Generalversammlung mit klarer Stimmenmehrheit am Donnerstag den Zugang zu Hilfsgütern und den Schutz der Zivilbevölkerung in der Ukraine forderte und Russland für die Schaffung einer „katastrophalen“ humanitären Situation nach dem Einmarsch Moskaus in das Nachbarland kritisierte. „Die UNO-Vollversammlung isoliert Russland ein weiteres Mal überwältigend“, titelte dazu die britische Nachrichtenagentur Reuters. Selbstbetrug des Westens oder gibt es objektive Gründe für dieses Urteil? Die Botschaft ist klar: Politisch ist Russland isoliert und wirtschaftlich zieht sich die Schlinge um die Russische Föderation immer enger zu. Kurzfristig sind die Folgen erheblich, mittelfristig hat Russland keine Chance, als wirtschaftlich in die Knie zu gehen. Nach nur vier Wochen wird die diplomatische Niederlage des Westens, die der russische Angriff auf die Ukraine besiegelte, in den politischen Erklärungen der Institutionen und in den Medien des Westens zunehmend in einen Sieg umgedeutet: Der Angriff sei ein „notwendiger„ „Weckruf“ gewesen, war beispielsweise aus dem Europaparlament zu hören. Auf allen Ebenen ist vom Umdenken die Rede. Medien erkennen eine „Kehrtwende“ und behaupten „weltweite Solidarität„ für die Ukraine. Ist das purer Selbstbetrug des Westens oder gibt es objektive Gründe für dieses Urteil?