Von Thomas Röper – 21. Oktober 2023 14:41 Uhr
Wenige Tage vor dem Angriff der Hamas auf Israel haben die israelischen Behörden zugelassen, dass orthodoxe Juden eines der wichtigsten Heiligtümer der Islam stürmen. In westlichen Medien findet man darüber fast keine Meldungen. – Dass der Krieg in Israel und Palästina eine Vorgeschichte hat, über die westliche Medien gerne hinwegsehen, ist nicht neu. Dabei geht es um die Unterdrückung der Palästinenser in den letzten Jahrzehnten und die fortgesetzte Ablehnung der Umsetzung der UNO-Resolution, die seit Jahrzehnten die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung fordert. Vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges berichten die westlichen Medien darüber praktisch gar nicht. Westliche Medien und Politiker wiederholen stattdessen die Parolen, die Hamas habe unprovoziert einen bestialischen Terrorangriff auf Israel gestartet und Israel habe das Recht, sich zu verteidigen. Dass der Angriff der Hamas bestialisch war, ist unbestritten, und auch dass Israel das Recht hat, sich zu verteidigen, ist richtig. Die Frage ist allerdings, ob man von „Verteidigung“ sprechen kann, wenn Israel den Gazastreifen fast willkürlich bombardiert und die Zahl der toten Zivilisten auf Seiten der Palästinenser inzwischen weit höher ist als die Zahl der toten Israelis. Dabei geht es nicht darum, die Zahl der Toten aufzurechnen, es geht nur um die Frage, ob man es als „Verteidigung“ bezeichnen kann, wenn Israel systematisch Zivilisten und zivile Ziele im Gazastreifen bombardiert und eine totale Blockade über den Gazastreifen verhängt. Außerdem kann nicht die Rede davon sein, dass die Hamas gänzlich unprovoziert und überraschend zugeschlagen hat.