Die Verbindungen der elektronischen Patientenakte zum Wirecard-Skandal und Marsalek-Netzwerk

Von Florian Warweg – 5. Mai 2025

Mit der digitalen Umsetzung der am 29. April bundesweit gestarteten elektronischen Patientenakte (ePA) wurde die österreichische Firma RISE beauftragt. Hinter dieser Firma steht der Wiener Geschäftsmann und IT-Professor Thomas Grechenig. Dieser wiederum war langjähriger Projektpartner des von der deutschen Justiz gesuchten Ex-Wirecard-Managers Jan Marsalek. Der österreichische Inlandsgeheimdienst DSN hat laut eigener Darstellung wegen der Einbindung dieser Firma in das Marsalek-Netzwerk die Zusammenarbeit mit RISE eingestellt. Vor diesem Hintergrund wollten die NachDenkSeiten wissen, wieso das Bundesgesundheitsministerium und auch das Verteidigungsministerium nicht dem österreichischen Beispiel gefolgt sind, gerade in so hochsensiblen Bereichen wie Gesundheits- und Verteidigungsdaten.

Am 18. Juli 2019 gab die Ärzte Zeitung mit Verweis auf eine Pressemitteilung von Bitmarck bekannt, dass die österreichische Firma RISE den Zuschlag für die Entwicklung einer standardisierten elektronischen Patientenakte in Deutschland erhalte habe:

„Im Ringen um den Auftrag zur Entwicklung einer standardisierten elektronischen Patientenakte (ePA) für das deutsche Gesundheitswesen hat das österreichische Unternehmen RISE (Research Industrial Systems Engineering) den Zuschlag des Auftraggebers Bitmarck erhalten.“

Hinter RISE steht der Wiener Geschäftsmann und IT-Professor Thomas Grechenig, welcher an zahlreichen Projekten mit dem von der deutschen Justiz gesuchten ehemaligen Wirecard-Manager Jan Marsalek beteiligt war. Marsalek empfahl RISE unter anderem der letzten ÖVP-FPÖ-Regierung für die Entwicklung eines österreichischen Staatstrojaners. Die Firma RISE war auch als Auftragnehmer für den Aufbau und den Betrieb von Hochsicherheitsnetzen beim österreichischen Pendant zum deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), der Direktion Staatsschutz und Nachrichten (DSN), vorgesehen.

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