Die USA haben der Ukraine heimlich ATACMS-Raketen mit 300 Kilometer Reichweite geliefert

Von Thomas Röper – 25. April 2024

Die USA haben der Ukraine trotz der Gefahr, dass die Raketen gegen Ziele in Russland eingesetzt werden, ATACMS-Raketen mit 300 Kilometer Reichweite geliefert. Ein Einsatz dieser Raketen gegen Ziele in Russland könnte den Krieg massiv eskalieren und den Westen hineinziehen.

ATACMS-Raketen werden als ballistische Kurzstreckenraketen bezeichnet, weil ihre Reichweite unter 500 Kilometer liegt, wo nach allgemeiner Definition die Reichweite von Mittelstreckenraketen beginnt. Allerdings werden Raketen mit einer solchen Reichweite auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz bereits als Langstreckenraketen bezeichnet, weil der Westen bisher fast nur Raketen mit einer Reichweite von ungefähr bis zu 150 Kilometern geliefert hat, die die Ukraine in erster Linie gegen die russische Front einsetzen kann.

Eine Ausnahme waren die bauglichen von Großbritannien (Storm Shadow) und Frankreich (SCALP) gelieferten Marschflugkörper, die eine Reichweite von 300 Kilometern haben, die allerdings von Flugzeugen abgefeuert werden, von denen die Ukraine nicht mehr viele hat.

Die ATACMS hingegen sind bodengestützt und werden von US-amerikanischen HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuert, von denen die Ukraine schon viele geliefert bekommen hat.

Da Kiew immer wieder auch russisches Gebiet angreift, besteht die realistische Gefahr, dass Moskau den Westen offiziell und mit allen Folgen als Kriegspartei ansieht, aus dem Westen gelieferte Raketen auch auf unbestritten russisches Gebiet abgefeuert werden. Aus diesem Grund haben die USA so lange gezögert, der Ukraine ATACMS zu liefern und aus diesem Grund weigert sich der deutsche Bundeskanzler Scholz (bisher), die deutschen Taurus-Raketen zu liefern, die sogar eine Reichweite von 500 Kilometern haben.

Aber da die Lage auf dem Schlachtfeld für die Ukraine bekanntlich nicht nur schlecht, sondern regelrecht verzweifelt ist, geht der Westen immer größere Risiken ein. Experten beider Seiten sind sich einig, dass die neuen Waffenlieferungen, die die USA gerade erst beschlossen haben, am Kriegsverlauf nichts Wesentliches ändern, sondern den Krieg nur weiter verlängern und die Verluste auf beiden Seiten erhöhen werden. Aber in Washington wird immer wieder offen gesagt, dass die Ukraine nicht verlieren dürfe, weil das dem Image der USA als Schutzmacht schaden würde.

Also erhöht man in Washington den Einsatz, anstatt nach einer Friedenslösung zu suchen.

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