Deutsche Wohnen zeichnen sich weitere Mietsteigerungen ab

Markus Salzmann, Tino Jacobson – 30. Januar

Der enorme Anstieg der Mieten in Deutschland wird für immer mehr Menschen zum Armutsrisiko. Die Übernahme der Deutsche Wohnen (DW) durch den Immobilienriesen Vonovia könnte die Preise für Wohnraum noch weiter in die Höhe treiben. Trotzdem ist die dramatische Lage, in der sich Hunderttausende von Haushalten befinden, in den anstehenden Bundestagswahlen kein Thema.

Allein in Berlin sind die Angebotsmieten im Jahr 2023 um 26,7 Prozent und 2024 um 6,4 Prozent gestiegen. Für Neubauwohnungen liegt die Angebotsmiete somit bei 20,11 Euro pro Quadratmeter. Teurer ist nur noch München mit 25,68 Euro. Bundesweit müssen mindestens 25 Prozent der Haushalte mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufwenden. Eine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands vom Dezember 2024 kommt zum Schluss, dass die Armutsquote in Deutschland signifikant höher ist, wenn die Wohnkosten mitberücksichtigt werden.

Die endgültige Übernahme der DW durch Vonovia wurde vergangenen Donnerstag und Freitag auf den Hauptversammlungen der beiden Konzerne in Berlin und Bochum beschlossen. Mit der Zustimmung zum „Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag“ untersteht die Deutsche Wohnen nun vollständig der Vonovia.

Die Fusion der beiden Konzerne war bereits 2021 beschlossen worden. Aus steuerrechtlichen Gründen übernahm die Vonovia aber nur 87 Prozent der DW-Anteile. Mit diesem „dreisten Steuertrick“, wie Experten das Vorgehen nannten, vermied der Konzern Steuerzahlungen in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro.

Mit der jetzt vollständig vollzogenen Fusion ist Vonovia mit etwa einer halben Million Wohnungen der größte private Wohnungskonzern des Landes und der größte private Vermieter in der Hauptstadt Berlin.

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