Der Ukrainekrieg und der Kampf um Rohstoffe

Von Gregor Link – 8. Juni 2023

„Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Kampf um die Rohstoffe. Das Land hat große Vorkommen an Eisen, Titan und Lithium, die nun zum Teil von Russland kontrolliert werden.“ Das berichtete die bundeseigene Außenwirtschaftsagentur Germany Trade and Invest (GTAI) am 16. Januar auf ihrer Website unter dem Titel „Rohstoffreichtum der Ukraine in Gefahr“. Es geht dabei um Erträge in Billionenhöhe. Laut GTAI sind „Rohstoffvorkommen im Wert von 12,4 Billionen US-Dollar“ nach wie vor der Kontrolle der ukrainischen Armee entzogen, „darunter 41 Kohleminen, 27 Gaslagerstätten, 9 Ölfelder und 6 Eisenerzvorkommen“. Dabei verfügt die Ukraine nicht nur über Kohle, Gas, Öl und Weizen, sondern auch über Seltene Erden und Metalle – vor allem Lithium, das als „weißes Gold“ der Energie- und Verkehrswende bezeichnet wird. Rund ein Drittel der erkundeten Lithiumvorkommen Europas entfallen auf das Land. Nur ein Ignorant kann glauben, dass dies nichts mit den Kriegszielen der NATO zu tun hat. Es wäre der erste große Krieg seit über 100 Jahren, bei dem es nicht um Bodenschätze, Absatzmärkte und geostrategische Interessen geht. Die World Socialist Web Site hat bereits in früheren Artikeln aufgezeigt, dass die Vorkommen kritischer Rohstoffe in Russland und China, die für den Übergang zu Elektromobilität und erneuerbaren Energien unabdingbar sind, einen wichtigen Faktor im Kriegskalkül der NATO-Staaten bilden.

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