Von Thomas Röper – 10. Februar 2025 20:52 Uhr
Wende im Gaskrimi um Transnistrien. Überraschend hat die moldawische Regierung der Durchleitung von Gas nach Transnistrien erlaubt. Die EU hatte Transnistrien zuvor an politische Bedingungen gebundene Zuschüsse für den Kauf von Gas in Europa angeboten, die Transnistrien abgelehnt hat.
Seit dem 1. Januar war die von Moldawien abtrünnige Republik Transnistrien ohne Gaslieferungen, was dazu geführt hat, dass es dort den ganzen Januar über keine Heizung und kein warmes Wasser und nur stundenweise Strom gab. Die Gründe dafür waren einerseits das Ende des ukrainischen Gastransits, andererseits ein Streit von Moldawien mit Gazprom um unbezahlte Rechnungen in Höhe von etwa 700 Millionen Dollar. Moldawien erkennt die Schuld nicht an und verweigert die Zahlung, woraufhin Gazprom die Lieferungen nach Moldawien eingestellt hat und Moldawien sein Gas seitdem wesentlich teurer auf dem europäischen Markt kauft.
Russland hatte daraufhin angeboten, Gas über TurkStream gratis als humanitäre Hilfe an Transnistrien zu liefern, was jedoch unmöglich war, weil sowohl die Ukraine also auch Moldawien die Durchleitung des „humanitären“ Gases nach Transnistrien verboten haben. Die moldawische Präsidentin Sandu bezeichnete solche Lieferungen als „illegal“ und ließ die Menschen in Transnistrien, die Sandu als moldawische Staatsbürger bezeichnet und die sie wieder unter moldawische Kontrolle bekommen will, frieren.
Zum 1. Februar gab es eine Einigung. Die EU bot Hilfe an und stellte 20 Millionen Euro für den Kauf von Gas für Transnistrien zur Verfügung. Das Geld reichte aus, um Transnistrien für zehn Tage mit Gas zu versorgen. Die EU stellte Transnistrien auch weitere 60 Millionen Euro in Aussicht, verband diese „Hilfe“ allerdings mit politischen Forderungen, deren Umsetzung wiederum die moldawische Regierung beurteilen sollte, um über die Freigabe der weiteren „Hilfen“ zu entscheiden. Darüber habe ich ausführlich berichtet […]
Nun sind die zehn Tage der abgelaufen und es gab die überraschende Meldung, dass Transnistrien nun wohl doch wieder mit russischem Gas beliefert wird. Die Gründe, warum diese überraschende Wendung möglich wurde, sind bisher nicht bekannt. Ich zitiere daher die Meldungen des 10. Februar dazu.
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