Der amerikanisch-israelische Krieg gegen Journalisten

Von Andre Damon – 10. Januar 2024

Am Sonntag ermordeten die israelischen Streitkräfte (IDF) zwei Al Jazeera-Reporter, Hamza al-Dahdouh und Mustafa Thuraya, bei einem gezielten Luftangriff auf ihr Fahrzeug, als sie von einem Reportageauftrag zurückkehrten.

Hamza war der älteste Sohn vom Leiter des Al Jazeera-Büros in Gaza, Wael al-Dahdouh, dessen Frau, zwei weitere Kinder und ein kleiner Enkel bei einem IDF-Luftangriff auf ihr Haus im Oktober getötet wurden. Im Dezember wurde Wael bei einem weiteren gezielten Drohnenangriff in der Nähe der südlichen Gaza-Stadt Khan Younis verletzt und sein Kameramann getötet.

Das systematische und vorsätzliche Massaker an der Familie von al-Dahdouh und die wiederholten Versuche, ihn zu töten, sind Teil einer gezielten israelischen Politik zur Ermordung von Journalisten. Bis Sonntag belief sich die Zahl der von Israel in den letzten drei Monaten getöteten Journalisten auf 109. Diese Zahl erhöhte sich mit der Ermordung von zwei weiteren Journalisten, Abdullah Breis und Mohammad Abu Dayer, am Montag auf 111.

Israel will verhindern, dass die Welt von den Verbrechen erfährt, die tagtäglich an der palästinensischen Bevölkerung verübt werden. Hierzu werden Medienvertreter und Berichterstatter systematisch ermordet und einschüchtert. Journalisten, die im Gazastreifen tätig sind, haben den israelischen Völkermord ausführlich dokumentiert, bei dem in nur drei Monaten über 30.000 Menschen getötet, 90 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens vertrieben und 70 Prozent der zivilen Infrastruktur zerstört wurden.

Israel agiert als kriminelles Regime, das sich außerhalb des internationalen Rechts bewegt. Die blutigen Verbrechen werden ermöglicht durch die von den Vereinigten Staaten und anderen imperialistischen Mächten bereitgestellten Waffen sowie ihre Finanzmittel und politische Unterstützung.

Der Mord an Journalisten geht einher mit der gezielten Tötung von Kritikern des Völkermords. So wurde beispielsweise Refaat Alareer, ein palästinensischer Schriftsteller, Dichter, Professor und Aktivist, am 7. Dezember bei einem gezielten Bombenanschlag des israelischen Militärs getötet, nachdem er zuvor wochenlang mit dem Tod bedroht worden war.

Die israelische Politik der Ermordung von Journalisten ist von größter Dreistigkeit gekennzeichnet. So veröffentlichte die IDF nach der Ermordung von al-Dahdouh und Thuraya eine Erklärung, in der sie die beiden als „Verdächtige“ bezeichnet und erklärt, dass ihr Auto ins Visier genommen wurde, weil der Fotojournalist Hazem Rajab ein „Terrorist“ sei.

Am Tag von Hamzas Ermordung wurde US-Außenminister Antony Blinken gefragt, ob die Biden-Regierung Israels Politik der gezielten Angriffe auf Journalisten verurteile.

Blinken weigerte sich, diese Politik zu verurteilen, und beteuerte stattdessen, dass ihm die Tötung „leid tut“. Blinken erklärte: „Es tut mir zutiefst leid, dass Ihr Kollege Wael al-Dahdouh einen fast unvorstellbaren Verlust erlitten hat. Ich bin selbst ein Elternteil. Ich kann mir das Grauen, das er nicht nur einmal, sondern zweimal erlebt hat, nicht vorstellen. Dies ist eine unvorstellbare Tragödie.“

Aber die Ermordung von Hamza und den anderen Familienmitgliedern von Wael al-Dahdouh ist nicht nur eine ungeheure persönliche „Tragödie“, sondern das Ergebnis eines kaltblütigen, kriminellen Gemetzels, für das Blinken und die US-Regierung die volle Verantwortung tragen. Die Regierung Biden hat öffentlich erklärt, dass es keine „roten Linien“ bezüglich der Verbrechen gibt, die Israel begehen darf. In der Tat haben die Vereinigten Staaten, die ihre Luftangriffe weitgehend mit Israel koordinieren, wahrscheinlich direkt mit Israel bei der Auswahl der zu ermordenden Journalisten zusammengearbeitet.

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