Eugen Drewermanns Friedensrede am 14.09.2024 vor dem Paderborner Rathaus
[…] die Einladung von Georgien und der Ukraine in die NATO … war für Russland so viel wie eine Kriegserklärung. Daran ist so viel richtig, dass Russland Grund hat sich zu fürchten vor der Expansionspolitik der NATO seit 1989. Sie [die NATO] wird sich keinen Zentimeter nach Osten bewegen, hat [der damalige US-Außenminister] James Baker damals versprochen. Inzwischen hat sie – statt 16 Staaten – 32 Staaten, alle Richtung Osten. 1997 konnte [Zbigniew] Brzeziński sagen, wenn wir Rusland die Ukraine wegnehmen, hört Russland auf eine eurasische Großmacht zu sein. Also, wie nehmen wir Russland die Ukraine Weg? So soll das weitergehen, auf dem ganzen Balkan seit 1991 bis 1999, seit 2001 (20 Jahre) Krieg in Afghanistan, 2011 Krieg in Libyen zum Regime Change gegen Gaddafi, 2014 weitergemacht in Syrien, ein Krieg nach dem anderen in [US-]amerikanischer Vorantreibung, mit immer neuen Opfern, Hunderttausenden von Toten. Da gehört eine Außenpolitik her, die eindeutig „Nein“ sagt zu der Permanenz des Krieges und ja sagt zur Menschlichkeit, um das zu ändern. […]