Bosch will 22.000 Stellen vernichten

Von Dietmar Gaisenkersting – 26. September 2025

Bereits im letzten Jahr hatte Bosch den Abbau von 9000 Arbeitsplätzen angekündigt. Am Donnerstag hat Bosch diese Zahl um 13.000 erhöht. Es ist der größte Abbau in der Geschichte des Unternehmens. Betriebsrat und IG Metall denken im Traum nicht daran, das Arbeitsplatzmassaker zu verhindern. Der Aufbau von unabhängigen Aktionskomitees, die dem Gewerkschafts-Apparat und seinen betrieblichen Bürokraten den Kampf ansagen, ist dringlicher denn je.

Schon Ende 2024 hatte die Robert Bosch GmbH weltweit insgesamt fast 418.000 Beschäftigte – und damit rund 11.600 weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland sank die Stellenzahl des Gesamtkonzerns um gut 4500 auf rund 129.600 (minus 3,4 Prozent). Die Automobil- bzw. Mobility-Sparte ist der größte Bereich von Bosch und der weltweit größte Automobilzulieferer. Dort arbeiteten 230.000 Menschen, allein in Deutschland zuletzt über 70.000. Mit der jetzt angekündigten Erhöhung des Stellenabbaus fallen bei Bosch in Deutschland 22.000 Stellen weg, die meisten in der Auto-Sparte. Diese ist für mehr als 60 Prozent des Gesamtumsatzes von gut 90 Milliarden Euro verantwortlich. Im vergangenen Jahr war der Umsatz der Zuliefersparte um 0,7 Prozent auf 55,8 Milliarden Euro gesunken. Für das laufende Geschäftsjahr rechnete Bosch zuletzt mit einem leichten Wachstum.

Trotzdem sollen die Kosten weiter gesenkt werden, um die Gewinne abzusichern und zu steigern. 2024 erzielte der Konzern eine Rendite von 3,5 Prozent, im Jahr zuvor hatte sie noch bei 5 Prozent gelegen. Anfang des Jahres kündigte Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung „schmerzhafte Entscheidungen“ für die Belegschaften an, um für die Konzerneigner den 3,5 Milliarden Euro Gewinn aus dem letzten Jahr innerhalb von zwei Jahren auf mindestens 7 Milliarden Euro zu verdoppeln.

Jetzt haben Mobility-Chef Markus Heyn und Arbeitsdirektor Grosch in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten die „schmerzhaften Einschnitte“ beziffert. Sie wollen die jährlichen Kosten des Mobility-Geschäftsbereichs um 2,5 Milliarden Euro senken.

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