Von Andre Damon – 25. Oktober 2024
Im Juni 1941 begann Nazi-Deutschland das Unternehmen Barbarossa, den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, in dem nicht nur ganze Städte und die wirtschaftliche Infrastruktur der Sowjetunion zerstört, sondern auch die Bevölkerung ausgerottet werden sollten, um Platz für die Besiedelung des Landes durch deutsche Bürger zu machen. Die Folgen waren 27 Millionen Tote in der Sowjetunion sowie der Holocaust, die Vernichtung von mehr als sechs Millionen europäischen Juden.
In bevölkerungsreichen Gebieten der Sowjetunion, die die Nazis besetzt hatten, wurde der „Hungerplan“ umgesetzt, der von SS-Obergruppenführer Herbert Backe, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, entwickelt worden war. Nazi-Funktionäre kamen zu dem Schluss, dass durch diesen Plan „zig Millionen Menschen verhungern“ würden. Eine Aktennotiz der Staatssekretäre hält fest: „Viele 10 Millionen von Menschen werden in diesem Gebiet überflüssig und werden sterben oder nach Sibirien auswandern müssen.“ 3,3 Millionen Einwohner der Sowjetunion wurden vorsätzlich ausgehungert.
In diesem Monat hat der Staat Israel eine für das 21. Jahrhundert modernisierte Version des „Hungerplans“ beschlossen. Die Rolle Herbert Backes spielt heute Giora Eiland, ein ehemaliger Generalmajor der Israelischen Verteidigungskräfte und früherer Leiter des israelischen nationalen Sicherheitsrates.
Eiland hat sich seit über einem Jahr dafür eingesetzt, die Bevölkerung des Gazastreifens bewusst auszuhungern, um die Bewohner der Region auszurotten und zu vertreiben. In den letzten Monaten hat Eiland seinen Plan zu einem umsetzbaren Vorschlag konsolidiert, sämtliche Lieferungen von Nahrungsmitteln in den nördlichen Gazastreifen einzustellen, damit „die Menschen dort nicht mehr leben können. Das Wasser wird austrocknen“, wie er es formulierte.
Daraufhin würde Israel das gesamte Gebiet in eine „Free-Fire Zone“ verwandeln, in dem Todesschwadronen – moderne Neuauflagen der Einsatzgruppen der Nazis – jeden töten würden, der sich der Zwangsumsiedlung widersetzt.
Am 12. Oktober berichtete CNN:
Ein ehemaliger hochrangiger Militärangehöriger, der mit der Denkweise der israelischen Regierung und der Führung des Sicherheitsapparats vertraut ist – aber nicht direkt an der Entscheidungsfindung beteiligt war – erklärte gegenüber CNN, das Kabinett habe „eine Version“ von Eilands Vorschlag angenommen, der als „Der Plan der Generäle“ bekannt wurde. Eiland erklärte gegenüber CNN, diese Behauptung sei „durchaus wahr.“
Als Teil dieses Plans hat Israel sämtliche Lieferungen von Nahrungsmitteln in den nördlichen Gazastreifen eingestellt, sodass die Gesamtmenge der Lieferungen auf den tiefsten Stand seit Beginn der Militäroffensive im letzten Jahr gesunken ist. Einheiten der israelischen Armee haben Krankenhäuser umstellt, wahllos Luftangriffe durchgeführt und Flüchtlingslager belagert, deren Einwohner mit vorgehaltener Waffe nach Süden vertrieben wurden. Im Verlauf der Operation wurden mehr als 700 Palästinenser von israelischen Truppen getötet, zahllose andere sind verhungert oder an vermeidbaren Krankheiten gestorben.