Der Westen ignoriert den ukrainischen Einsatz von Streuminen gegen Zivilisten

Von Thomas Röper – 30. August 2022

Seit dem 30. Juli wirft die ukrainische Armee fast täglich Streuminen über Donezk ab, 58 Zivilisten wurden bereits verletzt oder getötet. Menschenrechtsorganisationen, westliche Medien und Politiker ignorieren dieses Kriegsverbrechen konsequent. – Ich war Ende Juli in Donezk, als die ukrainische Armee zum ersten Mal die Streuminen über Donezk abgeworfen hat. Diese Minen vom Typ PFM-1 „Lepestok“ werden auch „Blattminen“ oder Schmetterlingsminen“ genannt, weil sie seitliche „Blätter“ oder „Flügel“ haben, die sie sanft zu Boden fliegen lassen. Im Donbass verschießt die ukrainische Armee die Minen mit Uragan-Raketen, die jeweils 312 dieser Minen abwerfen. Die Minen verteilen sich im Wind über eine große nicht vorhersehbare Fläche. Nach dem Abwurf schärfen sich die Minen nach einer vorgegebenen Zeit oder nach dem Aufschlag selbst; eine spezielle Konstruktion verhindert die verfrühte Explosion beim Aufprall auf dem Boden. … Seit Ende Juli vergeht fast kein Tag, an dem die ukrainische Armee diese Minen (manchmal mehr als tausend Stück an einem Tag) nicht über Donezk und anderen Städten des Donbass abwirft. Da die Minen, wie ich aus eigenem Erleben weiß, oft nur schwer zu erkennen sind, wurden inzwischen 58 Menschen von den Minen verletzt, einer davon tödlich, wobei die meisten Opfer mindestens ein Bein verloren haben. Der Einsatz dieser Minen ist illegal, erst recht über zivilen Gebieten, und stellt ein Kriegsverbrechen dar. Eigentlich müssten westliche Medien und Politiker, die sich sonst gegen den Einsatz von Anti-Personenminen aussprechen und die angeblich so sehr gegen Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und den Beschuss von Zivilisten sind, in Kiew heftig gegen den Einsatz dieser Minen protestieren. Vor allem aber müssten internationale Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International, die UNO oder auch die OSZE heftig protestieren, denn dass es sich hier um Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung im Donbass handelt, ist nicht zu bestreiten. Aber anscheinend gilt im Westen, dass Russen keine Menschen mit Menschenrechten sind und dass man daher Kriegsverbrechen gegen sie begehen darf. Wie sonst lässt sich das Schweigen im Westen über den ukrainischen Einsatz der Minen erklären?

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