72 Opfer von Amokläufen in 46 Tagen in den Vereinigten Staaten: Was sind die sozialen und politischen Ursachen?

Von David Walsh – 17. Februar 2023

In dieser Woche kam es in den Vereinigten Staaten erneut zu einer Reihe von Amokläufen. Am Mittwochabend wurden in der Cielo Vista Mall in El Paso (Texas) eine Person getötet und drei verletzt. Dies folgt auf die tödlichen Schüsse an der Michigan State University (MSU) am Montagabend, bei der ein einzelner Schütze drei Studenten tötete und fünf weitere schwer verletzte, bevor er sich selbst erschoss. – „Keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit“, erklärte das El Paso Police Department nach dem Amoklauf am Mittwoch. Wenn das nur der Fall wäre! Amokläufe sind in Amerika inzwischen mehr als alltäglich. Das Gun Violence Archive hat für das Jahr 2023 bisher 72 Amokläufe in den USA registriert – in 46 Tagen. Diese tragischen Vorfälle haben sich in diesem Jahr in rund zwei Dutzend Bundesstaaten und im District of Columbia ereignet. Im Jahr 2022 traten sie in 37 Staaten auf. Das Tempo beschleunigt sich. Die Summe von 52 derartigen Vorfällen im Januar war die bei weitem höchste Zahl für diesen Monat seit Beginn der Aufzeichnungen über derartige Vorfälle. Der bisherige Höchststand im Januar lag bei 34, und zwar erst im vergangenen Jahr. Das meiste, was die Öffentlichkeit heute von Regierungsvertretern und den Medien zu hören bekommt, sind Lobeshymnen darauf, wie schnell Polizei, FBI und andere Strafverfolgungsbehörden nach der tödlichen Tat an einem bestimmten blutigen Tatort aufgetaucht sind.

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