25 Jahre Jugoslawienkrieg: Weltmacht, Öl und Gold

Von David North und James Brookfield – 26. April 2024

Vor 25 Jahren griff die NATO Jugoslawien an, das damals noch aus Serbien und Montenegro bestand. Sie besiegelte damit die endgültige Zerschlagung des Staats, der nach dem Zweiten Weltkrieg im Kampf von Titos Partisanen gegen die Nazi-Besatzung entstanden war. Für die Bundeswehr war es der erste Kriegseinsatz seit Hitlers Niederlage. Die Koalition von SPD und Grünen unter Führung von Gerhard Schröder und Joschka Fischer hatte ihm bereits bei der Regierungsübernahme im Oktober 1998 zugestimmt.

Der folgende Artikel, der die Hintergründe und Bedeutung des Kriegs analysiert, erschien am 26. Mai 1999, einen Monat nach Beginn des Krieges, auf der WSWS. Wir haben ihn dem Buch von David North, „30 Jahre Krieg. Amerikas Griff nach der Weltherrschaft 1990-2020“ entnommen […]

Seit dem 24. März 1999 führen NATO-Truppen unter Führung der USA einen verheerenden Bombenkrieg gegen Jugoslawien. In mehr als 15 000 Einsätzen haben sie jugoslawische Städte und Dörfer angegriffen und Fabriken, Krankenhäuser, Schulen, Brücken, Treibstofflager und Regierungsgebäude getroffen. Tausende verloren ihr Leben oder wurden verwundet. Unter den Opfern befanden sich Pendler in Zügen und Bussen ebenso wie Beschäftigte des staatlichen Fernsehens. Auch Wohnviertel im Kosovo und in Serbien wurden Ziel der Angriffe.

Über die langfristigen Folgen dieses Krieges für Jugoslawien, die gesamte Balkanregion und Osteuropa äußern sich seine Urheber kaum. Ein großer Teil der nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebauten Industrie und Infrastruktur ist zerstört. Die Donau, eine wichtige Lebensader für die Wirtschaft Mitteleuropas, ist mittlerweile unpassierbar. In Serbien wurden wiederholt die zentralen Versorgungsbetriebe der modernen Zivilisation – Elektrizitätswerke, Wasserwerke, sanitäre Anlagen – beschossen. Wie bereits im Irak wird man das ganze Ausmaß der von amerikanischen, britischen und französischen Bomben angerichteten Verwüstung erst nach Kriegsende sehen – dann, wenn die ersten Reportagen von überdurchschnittlichen Sterblichkeitsraten, besonders unter Kindern, zu lesen sind.

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