Von Florian Rötzer – 28. Juni 2025
Nachdem ein vorläufiger US-Geheimdienstbericht, der an NYT und CNN geleakt wurde, zu dem Schluss gekommen sein soll, dass die Bombardierung der tief in einem Berg befindlichen Anreicherungsanlage Fordo nur geringen Schaden verursacht hat, ist die Propagandamaschine des Weißen Hauses angelaufen. Es geht um die Rettung eines angeblich „historischen“ Angriffs, der das angebliche Atomwaffenprogramm Irans in Fordo, Natanz und Isfahan völlig zerstört haben soll, wie das Präsident Trump behauptet hatte. Deswegen sei auch kein neues Atomabkommen mehr notwendig.
Trump hatte schon in seiner ersten Präsidentschaft Schwierigkeiten mit den Geheimdiensten. Jetzt hatte er Tulsi Gabbard als Chefin der obersten Geheimdienstbehörde DNI eingesetzt, die im März dem Kongress den Sicherheitsbericht aller Geheimdienste vorgestellt hat. Sie sagte, der Iran verfolge kein Atomwaffenprogramm. Das blieb zunächst unwidersprochen, bis Israel, vielleicht schon mit Einverständnis von Washington, den Iran angriff, der angeblich wie schon seit 20 Jahren immer wieder unmittelbar vor Fertigstellung der Atomwaffe sein sollte, und Trump in Vorbereitung des geplanten und schon lange vorbereiteten amerikanischen Militärschlags die Aussagen seiner Geheimdienstchefin und der Geheimdienste beiseite wischte.
Trump wollte den Erfolg seines Wumms-Angriffs, der zudem dank des weitsichtigen Handelns des US-Präsidenten zu einem Waffenstillstand zwischen Iran und Israel führte. Er erklärte, israelische Geheimdienstagenten hätten vor Ort seine Behauptung bestätigt, was in Israel aber bestritten wurde. Überdies behauptete er, dass kein angereichertes Uran vor dem Angriff entfernt wurde. Er beschuldigte demokratische Politiker, den Geheimdienstbericht über den „perfekten Flug zu den iranischen Atomanlagen“ geleakt zu haben. Sie müssten strafrechtlich verfolgt werden, schrieb er. Die verantwortlichen Journalisten sollten entlassen werden.