Von Günther Burbach – 26. November 2025
In der öffentlichen Debatte erscheint KI vor allem als ein Effizienzversprechen: weniger Kosten, mehr Automatisierung, „Standortvorteil“. Schaut man aber genauer hin, kippt das Bild: Unternehmen warnen in ihren Pflichtberichten vor KI als Risiko, Sicherheitsforscher sehen kritische Infrastruktur verwundbarer denn je. Wenn nur noch eine kleine Schicht von Experten und Beratern versteht, was auf den Servern läuft, dann entsteht eine neue Abhängigkeit: Wer die Modelle baut und betreibt, bestimmt de facto die Regeln. Von Günther Burbach.
Es gibt diesen typischen politischen Moment: Ein Band wird durchschnitten, Kameras klicken, ein „KI-Innovationszentrum“ wird eingeweiht. Im Hintergrund hängen Plakate: „Wettbewerbsfähigkeit“, „Standort sichern“, „Europa an die Spitze“.
Parallel dazu passiert etwas anderes, worüber kaum jemand öffentlich spricht: Unternehmen warnen in ihren Pflichtberichten vor KI als Risiko, Sicherheitsforscher sehen kritische Infrastruktur verwundbarer denn je, Militärs hängen an der Satellitenverbindung eines US-Milliardärs und Parlamente verteilen Milliarden, ohne dass auch nur eine Handvoll Abgeordneter erklären könnte, wie diese Systeme konkret funktionieren.
Die Frage ist nicht mehr: „Kommt KI?“. Sie ist da. Die Frage ist: Wem vertrauen wir und was passiert, wenn dieses Vertrauen enttäuscht wird?