Von Patrick Martin – 26. September 2025
Kriegsminister Pete Hegseth hat Hunderte von US-Generälen und Admiralen zu einem Treffen Anfang nächster Woche in der Quantico Marine Corps Base außerhalb von Washington einberufen. Über die Versammlung, die außerordentlich kurzfristig und ohne Angabe von Gründen oder einer Tagesordnung einberufen wurde, berichtete am Donnerstag die Washington Post; sie wurde später vom Pressebüro des Pentagon bestätigt.
Hegseth und das Pentagon haben keine Details zum Anlass der Versammlung bekannt gegeben. Die Post merkte an, dass „hochrangige Offiziere sagten, sie könnten sich an keinen anderen Fall in den letzten Jahrzehnten erinnern, in dem Kommandeure aus aller Welt so kurzfristig und ohne klare Tagesordnung einberufen wurden.“ Ein namentlich nicht genannter Offizier bezeichnete den Schritt als „höchst ungewöhnlich, fast beispiellos.“
Kommandeure in Kampfgebieten wie dem Persischen Golf und der Karibik sowie diejenigen, die groß angelegte Militärübungen in Ägypten, Japan und Puerto Rico leiten, mussten ihre Kommandoposten kurzfristig verlassen, um nach Washington zu fliegen. Dies hat das Gefühl der „Alarmstimmung“ über das Ereignis, wie es eine militärbezogene Publikation nannte, nur weiter verstärkt.
Als Trump am Donnerstagnachmittag im Oval Office vor der Presse sprach, schien er nicht zu wissen, dass an dem Treffen amerikanische Militärs anstelle von geladenen Gäste aus ausländischen Streitkräften teilnehmen würden. Die Bedeutung der Versammlung der Spitzenoffiziere in der nächsten Woche lässt sich allerdings am politischen Kontext erkennen, in dem sie stattfindet.
Sie folgt auf Trumps faschistische Tirade vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am Montag, als er Israels ethnische Säuberung des Gazastreifens verteidigte, damit drohte, Venezuela „auszulöschen”, und mit den amerikanisch-israelischen Bombenangriffen auf den Iran prahlte. Er behauptete, die militärische Macht der USA sei noch nie so groß gewesen wie heute, und stellte dieselbe Behauptung auch in Bezug auf die Wirtschaftsmacht der USA auf, was offensichtlich falsch ist.
Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Trump und Hegseth die gesamte Führungsriege der Offiziere nach Washington einberufen müssten, um neue Militäroperationen irgendwo auf der Welt einzuleiten. Viel wahrscheinlicher – und bedrohlicher – ist, dass die Trump-Regierung eine Umstrukturierung des Militärs anstrebt, um Operationen innerhalb der Vereinigten Staaten selbst vorzubereiten, was einen beispiellosen Angriff auf die demokratischen Rechte der amerikanischen Bevölkerung bedeuten würde.