Vom Medienliebling zur Persona non grata: die Wandlung von Greta Thunberg

Von Alan Macleod – 1. Juli 2025

Einst das Vorzeigekind des Establishments, ist Greta Thunberg von der globalen Elite fallen gelassen worden. Die Berichterstattung über sie ist von Hunderten Artikeln pro Jahr auf kaum mehr als eine Handvoll zurückgegangen – just in dem Moment, in dem sie ihren Fokus vom Umweltschutz auf das kapitalistische System sowie auf den israelischen Angriff auf Gaza erweitert hat, den die schwedische Aktivistin als „Völkermord“ bezeichnete [1].

Greta Thunberg, 28.8.2018. (Foto: Anders Hellberg, Wikimedia Commons, CC-BYSA-4.0)

Greta Thunberg war einst der Liebling der Medien. Als sie mit fünfzehn Jahren einen Klimastreik an ihrer Schule organisierte, wurde sie schlagartig berühmt und vom Establishment schnell ins Rampenlicht gerückt. Im Jahr 2019 wurde sie ins Europäische Parlament eingeladen und erhielt dort stehende Ovationen von den anwesenden Politikerinnen, Politikern und Diplomaten [2].

Auch vor dem britischen Parlament durfte sie sprechen. Selbst als sie den versammelten Abgeordneten vorwarf, ein Haufen von „Lügnern“ zu sein, die „eine der größten Fehlleistungen der Menschheit“ zu verantworten hätten [3], wurde die junge Schwedin wohlwollend beklatscht. Der damalige britische Umweltminister Michael Gove gab später zu, die Worte von Greta Thunberg hätten ihn bewegt, und erklärte ihr gegenüber [4]:

„Als ich dir zuhörte, verspürte ich große Bewunderung, aber auch Verantwortung und Schuld. Ich gehöre zur Generation deiner Eltern und erkenne an, dass wir viel zu wenig getan haben, um den Klimawandel und die größere Umweltkrise anzugehen, die wir mitverursacht haben.“

Ihre Botschaft, dass die drohende Klimakatastrophe dringend angegangen werden müsse, war für die Mächtigen annehmbar, und man versuchte, Thunberg durch Zugang zu Entscheidungsträgern und Auszeichnungen zu vereinnahmen. Ebenfalls im Jahr 2019 wurde sie im Alter von gerade einmal 16 Jahren zur „Schwedin des Jahres“ gekürt, Forbes zählte sie zu den 100 mächtigsten Frauen der Welt [5], und das Time Magazine ernannte sie zur „Person des Jahres“. Zur Begründung hieß es, Thunberg habe „Alarm geschlagen wegen der räuberischen Beziehung der Menschheit zum einzigen Zuhause, das sie hat“, sie sei eine Stimme, „die in einer zersplitterten Welt Grenzen und Herkunft überwindet“, und sie zeige, „wie eine neue Generation die Führung übernehmen könnte“ [6].

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