Von Andre Damon – 1. Juni 2025
In Gaza herrscht weiterhin eine massive Hungerkatastrophe. Die Vereinten Nationen warnten am Freitag, die belagerte Enklave sei der „Ort mit dem größten Hunger auf der Welt“.
Jens Laerke, ein Sprecher des Büros der Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten, erklärte gegenüber Reportern: „Die gesamte Bevölkerung ist von einer Hungersnot bedroht.“
Schon bevor Israel am 2. März eine vollständige Blockade für Nahrungsmittel, Wasser und Strom verhängte, war der Hunger im Gazastreifen bereits allgegenwärtig. In der letzten Woche ließ Israel dann kleinste Mengen an Nahrungsmitteln in das Gebiet, die überwiegend durch Verteilungszentren der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ausgegeben wurden. Ziel dieses von den USA und Israel unterstützten Projekts ist es, die Bevölkerung im Süden von Gaza zu konzentrieren, um sie auf die Zwangsumsiedlung in andere Länder vorzubereiten.
Aus den so genannten „humanitären Zonen“ sind Todeszonen geworden, in denen israelische Soldaten in den letzten Tagen mehrfach Hilfesuchende angegriffen haben.
An einem Verteilungszentrum der GHF eröffneten israelische Soldaten am Freitag das Feuer auf Hilfesuchende. Dabei wurden 20 Menschen verwundet.
Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag wurden insgesamt zehn Menschen getötet. Sie hatten versucht, in den Verteilungszentren der GHF Lebensmittel zu erhalten, und israelische Truppen eröffneten wiederholt das Feuer auf Hilfesuchende. Hani Mahmoud von Al Jazeera berichtete: „Die Menschen berichten uns, dass die von der GHF verwalteten und betriebenen Einrichtungen nur wenige Meter von den Stationierungsorten des israelischen Militärs entfernt liegen. Sie können die Panzer und gepanzerten Fahrzeuge sehen.“