Ukraine: Europas Führer werfen den USA „Verrat“ vor

Von Peter Schwarz – 26. Dezember 2025

Noch ist unklar, was bei der neuen US-Initiative zur Beilegung des Kriegs in der Ukraine herauskommt. Gegenwärtig wird an verschiedenen Orten in unterschiedlicher Zusammensetzung darüber verhandelt.

In Genf feilschen Vertreter der USA, der Ukraine und Europas unter Aufsicht von US-Außenminister Marco Rubio über eine Revision der 28 Punkte, die Trumps Sondergesandter Steve Witkoff und der Putin-Vertraute Kirill Dmitrijew vorgelegt haben. Die Ukraine wird in Genf durch Selenskyjs Staatschef Andrij Jermak und den Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats Rustem Umjerow vertreten. Auch Witkoff selbst, Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und Armeeminister Dan Driscoll waren zeitweise in Genf.

Der 39-jährige Driscoll, ein Studienfreund und Vertrauter von Vizepräsident J.D. Vance, gilt als aufsteigender Star im US-Kriegsministerium und spielt eine zentrale Rolle in der Ukrainepolitik der USA. Er hatte in Kiew mit den Worten, „Wir verhandeln keine Details“, und, „Dieser Mist muss ein Ende haben“ (We need to get this shit done), ultimativ die Annahme des 28-Punkte-Plans verlangt. Seit Montag führt er laut Financial Times in Abu Dhabi geheime Gespräche mit einer russischen und einer ukrainischen Delegation.

Auch ein Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Weißen Haus Ende der Woche ist im Gespräch, bei dem eine Vereinbarung unterzeichnet werden könnte.

Die führenden europäischen Staats- und Regierungschefs versuchen inzwischen, eine Einigung zu verhindern. Sie waren in Südafrika auf dem von den USA boykottierten G-20-Gipfel vom Witkoff-Dmitrijew-Papier überrascht worden und haben sich seither intensiv bemüht, Trump davon abzubringen. Sie haben einen eigenen, für Russland nicht akzeptablen Plan vorgelegt, und Bundeskanzler Merz hat mit Trump telefoniert.

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