Von Amalia van Gent – 15. Mai 2025
„Der Kampf der PKK hat die Politik der Verleugnung und der Vernichtung unseres Volkes zerschlagen und die kurdische Frage an einen Punkt gebracht, an dem sie durch demokratische Politik gelöst werden kann. In dieser Hinsicht hat die PKK ihre historische Mission erfüllt.“ Mit diesen Worten verkündete die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) auf ihrem 12. Kongress das Ende ihres mehr als vier Jahrzehnte währenden bewaffneten Kampfes gegen den türkischen Staat. Die Organisation werde aufgelöst und der bewaffnete Kampf beendet; die Bewegung schlage einen neuen Weg ein, hieß es in den Beschlüssen. In der Türkei war von einer Zeitenwende in der Kurdenpolitik die Rede.
Öcalans ungebrochener Einfluss auf die Bewegung
Am vergangenen Montag strahlte der PKK-nahe Nachrichtensender ANF erstmals Bilder des Kongresses aus, der zwischen dem 5. und 7. Mai im nordirakischen Kandil-Gebirge stattfand – offenbar unter ständigem schwerem Beschuss der türkischen Luftwaffe. Auf dem Podium sassen eine Reihe von Kommandeuren aus der Gründergeneration, die, inzwischen ergraut, ihrem Idol Abdullah Öcalan schworen, seinem neuen Kurs Folge zu leisten. »Wir schreiben eine neue Geschichte«, beschwor die einflussreiche Besê Hozat ihre Zuhörer. »Dies ist nicht das Ende, sondern ein bewusster Neuanfang.« Der Oberkommandierende der PKK-Kämpfer, Murat Karayilan gedachte vor allem der Gefallenen: »Die PKK trat in einer Zeit auf, in der schon ihr Name verboten war. Alles wurde mit Leben, Blut und Widerstand aufgebaut«. Karayilan forderte Ankara auf, auf den ersten Schritt der PKK mit rechtlichen Rahmenbedingungen und einem Ende der militärischen Gewalt zu antworten: »Wir vertrauen Rêber Apo (Öcalan). Aber um die Waffen wirklich niederzulegen, muss der Staat Vertrauen schaffen«.