Trump und Hegseth begehen weitere Militärmorde in Lateinamerika

Von Patrick Martin – 24. Oktober 2025

Am Mittwoch sind bei einem Angriff der US-Streitkräfte auf zwei kleine Boote vor der kolumbianischen Pazifikküste mindestens fünf Menschen getötet worden. Es handelte sich dabei um den achten und neunten Angriff, seit Präsident Trump am 2. September einen illegalen und verfassungswidrigen Feldzug des Militärs gegen angebliche Drogenschmuggler angeordnet hatte.

Trump bezeichnet die Angriffe zwar als gerechtfertigt, weil sich die USA im Krieg gegen lateinamerikanische Drogenkartelle befänden, das Weiße Haus hat jedoch weder eine Kriegserklärung des Kongresses noch eine Kongressresolution beantragt, die es zu Militäroperationen ermächtigt wie in Afghanistan und im Irak.

Präsident Donald Trump und Kriegsminister Pete Hegseth im Oval Office des Weißen Hauses in Washington am 21. März 2025 [AP Photo/Pool]
Die Angriffe sind ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht. Die US-Regierung hat keinerlei Beweise gegen die Menschen vorgelegt, die sie ermordet, sogar ihre Namen sind unbekannt. Die Militärangriffe finden in internationalen Gewässern statt, wo Schiffe jeder Nationalität angeblich die „Freiheit der Schifffahrt“ genießen – ein Recht, das Washington vorgeblich im Südchinesischen Meer verteidigt.

Die kolumbianische Regierung erklärte, diese Angriffe kämen der „Vollstreckung der Todesstrafe auf einem fremden Staatsgebiet“ gleich. Der stellvertretende Außenminister Mauricio Jaramillo bezeichnete die Angriffe gegenüber der BBC als „unverhältnismäßig und als Verstoß gegen das Völkerrecht“. Es habe „keinen Prozess, kein richterliche Anordnung“ gegeben, und die Insassen der kleinen Boote hatten „keine Möglichkeit, sich zu verteidigen“.

US-Kriegsminister Pete Hegseth postete auf X: „Diese Angriffe werden weitergehen, Tag für Tag. Das sind nicht einfach Drogenschmuggler, das sind Narco-Terroristen … Es wird keine Zuflucht und kein Verzeihen geben – nur Gerechtigkeit.“ Dem Post war ein Video beigefügt, auf dem zu sehen ist, wie ein Boot nach einem Bomben- oder Raketentreffer in Brand gerät. Das Video zeigt offenbar einen zweiten Angriff auf die Trümmer. Diese Technik ist als „Doppelschlag“ (double tap) bekannt und soll die Zahl der Toten maximieren und sicherstellen, dass es keine Überlebenden gibt.

Die Angriffe im Ostpazifik stellen eine bedrohliche Eskalation der US-Militäroperationen gegen kleine Boote in der Karibik dar, mit denen der politische und militärische Druck auf das Regime des venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro verschärft werden soll. Letzte Woche hatte Trump bekanntgegeben, er habe die CIA zu verdeckten Operationen gegen die Maduro-Regierung ermächtigt, die in der Vergangenheit sowohl im Visier von demokratischen wie von republikanischen US-Regierungen stand.

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