Tag der Deutschen Einheit: Die F.A.Z. attackiert Lenin

Von Peter Schwarz – 3. Oktober 2025

Auf der Titelseite der Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung prangte am 3. Oktober, dem 35. Jahrestag der Deutschen Einheit, ein Frontalangriff auf Lenin. Unter der Überschrift, „Man muss diesem Mythos entgegenwirken, dass alles ganz gut anfing“, klagt das Sprachrohr der Frankfurter Börse: „Lenin will auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht verschwinden.“

Es folgt ein langer, fast 3000 Worte umfassender Text, in dem der Führer der russischen Oktoberrevolution als „Verbrecher“ beschimpft wird, zu dem eine „Spur der Gewalt, des Blutes und des Terrors“ führe, der für „Diktatur, Gewalt und Mord“ stehe und der „in die Hölle“ gehöre. Lenin habe ein „terroristisches Überwachungs- und Unterdrückungssystem“ gegründet, dessen Tradition das SED-Regime in der DDR fortgesetzt habe. Dies sei „das wahre Gesicht des Kommunismus“.

Der Artikel stützt sich dabei auf Zeitzeugen, die mit dem stalinistischen Regime der DDR in Konflikt geraten und verfolgt worden waren, weil sie gegen die SED gerichtete Flugblätter verteilt oder in den Westen hatten fliehen wollen.

Abschließend kommt die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Evelyn Zupke, zu Wort, die sich beschwert, dass in einigen deutschen Städten immer noch vereinzelte Lenin-Statuen stünden. Dies sei ein falsches Signal, das womöglich sogar positive Vorstellungen wecken könne. Man müsse dem „Mythos entgegenwirken, dass eigentlich alles ganz gut anfing,“ fordert Zupke. „Viele Menschen haben immer noch den Irrglauben, dass es eigentlich gute Ideen sind.“ Zu selten werde thematisiert, „welche Gewaltspur diese Ideologie in der Geschichte der Menschen zurückgelassen hat, die Millionen Toten seit 1917“.

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