Von Andre Damon – 4. Februar 2025
Am Sonntag traf der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Washington DC ein. Im Verlauf der Woche werden eine Reihe von Treffen mit US-Präsident Trump stattfinden, bei denen die ethnische Säuberung von Gaza und die Ausweitung des US-amerikanisch-israelischen Angriffskriegs auf den gesamten Nahen Osten geplant werden sollen.
Netanjahu wird das erste ausländische Staatsoberhaupt sein, das Trump im Weißen Haus empfängt. Er wird zum 14. Mal – öfter als jedes andere Staatsoberhaupt – im Washingtoner Blair House logieren, dem Gästehaus für ausländische Würdenträger. Gegen Netanjahu liegt derzeit ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor, den die USA nicht anerkennt.
Im Vorfeld seiner Abreise in die USA hatte Netanjahu am Sonntag auf X angekündigt, die Karte des Nahen Ostens „neu zu zeichnen“. Damit meinte er den Plan seiner Regierung, ein „Großisrael“ zu schaffen, das aus sämtlichen Palästinensergebieten und beträchtlichen Teilen der umliegenden Staaten besteht.
Netanjahu erklärte: „Unsere bisherigen Entscheidungen in diesem Krieg haben das Gesicht des Nahen Ostens bereits verändert. Unsere Entscheidungen und die Tapferkeit unserer Soldaten haben die Karte neu gezeichnet. Doch ich glaube, durch eine enge Zusammenarbeit mit Präsident Trump können wir sie noch weiter verändern.“
Die Maßnahmen, durch welche „die Karte“ des Nahen Ostens „neu gezeichnet“ wurde, haben in Gaza laut einer Studie, die letzten Monat in The Lancet veröffentlicht wurde, zu „wahrscheinlich über 70.000“ Kriegsopfern geführt. Laut einer früheren Studie könnten es sogar 186.000 Tote oder mehr sein. Israel hat fast alle seine Nachbarn angegriffen, darunter den Libanon, Syrien, den Irak und den Iran.