Kognitive Kriegsführung der NATO: „Wir stehen schon heute im Feuer“

Von Florian Rötzer – 15. Oktober 2025

Derzeit gibt es eine groß angelegte Kampagne im europäischen Teil der NATO, einen baldigen Angriff Russlands zu beschwörend vorherzusagen, um aufzurüsten, den Krieg in der Ukraine durch Waffenlieferungen fortzusetzen, einen Waffenstillstand zu verhindern, um Russland zu schwächen, und die USA wieder einzubinden. Nachdem wider Erwarten das russisch-belarussische Militärmanöver Zapad 2025 ohne irgendwelche Bedrohungen abgelaufen war, obschon Kriegsbefürworter vom letzten Sommer im Frieden gesprochen haben, wurden Luftraumverletzungen von vermeintlichen russischen Drohnen und russischen Kampfflugzeugen als Beweis für einen hybriden Krieg Russlands präsentiert, das demnächst einen Angriffskrieg vorbereiten soll. Jetzt, so wird erklärt, habe Russland die Phase 0 begonnen, die zum Krieg führen soll.

Man muss wiederholen, dass Russland wohl kaum die militärischen, finanziellen und gesellschaftlichen Kapazitäten hat, um neben dem Krieg in der Ukraine einen weiteren Krieg gegen einen weitaus mächtigeren, geografisch größeren und finanziell stärkeren Gegner als die Ukraine zu beginnen. Es hat sich gezeigt, dass die russischen Truppen in drei Jahren Krieg und mit großen Verlusten nur langsam über die Gebiete entlang der riesigen Front vorrücken können, die sie im ersten überraschenden Vorstoß eingenommen haben und verteidigen konnten. Nun sind die europäischen Truppen vielleicht nicht so motiviert und keinesfalls auf die aktuelle Kriegsführung vorbereitet, aber gegen die militärisch und personell überlegene NATO vorzugehen, ist doch nochmal etwas ganz anderes als in die Ukraine einzumarschieren. Selbst wenn es schnell zu einem Waffenstillstand oder zu einer Niederlage der Ukraine käme, wären starke Truppenkontingente noch lange zur Stabilisierung der besetzten Gebiete erforderlich.

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