Israels Krieg gegen den Iran

Von Moshe Zuckermann – 21. Juni 2025

Warum hat Israel jetzt den Krieg gegen Iran initiiert? Was hat es mit der angeblichen Dringlichkeit auf sich?

Rogel Alpher, Fernsehkritiker der israelischen Tageszeitung Haaretz, hat am Dienstag, den 17.6., einen Text publiziert, in welchem er seinen LeserInnen zehn zu überdenkende Fragen anbietet. Es seien hier seine Fragen und Antworten stichwortartig wiedergegeben. Sie betreffen den Iran-Krieg, den Israel letztes Wochenende vom Zaun gebrochen hat.

Die israelische Bevölkerung durchlebt seither tägliche (und vor allem nächtliche) iranische Raketen- und Drohnenattacken von bislang nicht gekannter Vehemenz und Häufigkeit. Die Euphorie über die Anfangserfolge der israelischen Luftwaffe beim Überraschungsangriff auf den Iran ist bereits mit dem Gefühl der Ohnmacht, ja, teilweise auch des Ausgeliefertseins durchmischt. Es gab ja keine parlamentarische, geschweige denn eine öffentliche Debatte über diese Kriegsinitiative. Gerade deshalb sind die Fragen in Alphers teils satirisch anmutender Kolumne von großer Relevanz, die freilich momentan von den wenigsten in Israel so registriert wird. Denn wenn die Kanonen (wieder einmal) donnern… etc. pp.

Erste Frage: Sind wir jetzt einem iranischen Raketenangriff ausgesetzt, weil das der zu zahlende Preis ist für die Neutralisierung der Nuklearbedrohung ist? Antwort: Nein. Zweite Frage: Sind wir also dem iranischen Raketenangriff ausgesetzt, um der IDF zu ermöglichen, das iranische Nuklearprogramm um eine Zeitspanne von ca. zwei-drei Jahren zu verzögern, die diesen Preis rechtfertigt? Antwort: Nein. Die dritte Frage erkundigt sich nach dem Schaden, den die israelische Luftwaffe dem iranischen Nuklearprogramm zufügt. Antwort: Sie verzögert den potenziellen Bau einer Bombe um höchstens zwei bis drei Wochen. Alpher fragt dann nach: Und wenn die USA der Militäroperation beitreten? Antwort: Dann verzögert sich das Ziel der Bombenherstellung um zwei bis drei Monate.

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