Von Kevin Reed – 15. Oktober 2025
Nachdem letzte Woche ein „Waffenstillstand“ verkündet worden war, hat die israelische Armee am Montag und Dienstag sieben Palästinenser in Gaza getötet.
Quellen eines Krankenhauses bestätigten gegenüber Al Jazeera, dass israelische Scharfschützen am Dienstag fünf Personen im Stadtteil Shejaya in Gaza-Stadt erschossen haben. Angeblich hätten die Soldaten „eine Bedrohung neutralisiert“, als sich Palästinenser einer im Waffenstillstandsabkommen festgelegten „gelben Linie“ genähert hätten.
Laut mehreren Berichten ist die „gelbe Linie“ nicht die Grenze des Gazastreifens, sondern eine Linie, die innerhalb des Territoriums gezogen wurde. Sie erlaubt es Israel, weiterhin etwa die Hälfte von Gaza militärisch zu kontrollieren, und umfasst strategisch wichtige Gebiete wie den Philadelphi-Korridor, einen Großteil von Rafah und Teile von Chan Yunis und dem nördlichen Gazastreifen.
Gemäß dem Waffenstillstandsplan müssen sich die israelischen Streitkräfte in der ersten Phase des Plans auf die gelbe Linie zurückziehen. Das bedeutet, dass israelische Truppen nach der Freilassung der Geiseln hinter dieser gelben Linie positioniert werden und weiterhin wichtige Bevölkerungszentren und entscheidende Transitrouten kontrollieren.
Der Friedensplan sieht weitere Phasen vor, in denen sich die israelischen Truppen unter internationaler Aufsicht und nach der Bildung einer Übergangsregierung hinter eine „rote Linie“ zurückziehen würden. Das würde letztlich dazu führen, dass Israel die Kontrolle über eine Pufferzone entlang der Grenze zwischen Gaza und Israel behält.
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