Von Moshe Zuckermann – 2. August 2025
Netanjahu und seine servilen Minister haben große Schuld auf sich geladen. Aber ihre verbrecherische Praxis ist kollektiv legitimiert worden.
Dass Israels Regierungskoalition den Zerfall des Staates, wie er sich im Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger über Jahrzehnte herangebildet hat, befördert, ist mittlerweile zum Konsens gereift. Nach der einen Auffassung ist dies zu begrüßen, nach der anderen handelt es sich um ein bedrohliches Desaster.
Zum letzten Lager gehören Israels sogenannte “Linke” und Liberale bzw. Rechtsliberale, also Protagonisten der Opposition, an deren Spitze Yair Lapid (Yesh Atid), Benny Gantz (Kahol Lavan), Avigdor Lieberman (Jisraʾel Beitenu) und Yair Golan (HaDemokratim) stehen. Hinzu kommen noch, freilich gesondert zu betrachten, weil keine zionistische Partei mit ihnen koalieren würde, die arabischen Parteien unter Mansur Abbas (Ra’am), Ahmad Tibi (Ta’al), Aymen Odeh (Hadash) und Sami Abu Shehadeh (Balad). Zum ersten Lager gehören die Likud-Partei, angeführt von Premierminister Benjamin Netanjahu, die beiden kahanistischen bzw. messianischen nationalreligiösen Parteien unter Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich, die Shas-Partei der orthodoxen Juden orientalischer Herkunft, geführt von Arie Deri, sowie die beiden aschkenasischen ultraorthodoxen Parteien “Degel Hatorah” (Moshe Gafni) und “Agudat Jisrael” (Yitzhak Goldkonopf), vereint als “Yahadut Hatorah”.