Israel greift zivile Infrastruktur im Iran an, Netanjahu fordert Regimewechsel

Von Andre Damon – 16. Juni 2025

Israels Angriff auf den Iran, der am Freitagabend begann, ging am Sonntag in eine neue Stufe über. Nach der Zerstörung großer Teile der iranischen Luftabwehr und Angriffen auf militärische Einrichtungen und Atomanlagen ist Israel zu Angriffen auf zivile Infrastruktur übergegangen, darunter Wasseraufbereitungsanlagen und die Energieinfrastruktur.

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag mehr als 80 Ziele im Iran getroffen. Die Washington Post schreibt: „Einwohner von Teheran berichteten am Sonntagnachmittag von der bisher schwersten Angriffswelle, bei der alle halbe Stunde Explosionen zu hören waren.“

Die Angriffe richteten sich u.a. gegen Wasseraufbereitungsanlagen im Norden des Iran, deren Zerstörung zu Abwasserwellen in den Straßen Teherans führte. Am Samstag griff Israel die wichtigste Ölraffinerie in Teheran und das weltweit größte Erdgasfeld South Pars an.

Am Sonntag weitete Israel seine Angriffe auf Flughäfen, Produktionsstätten und Polizeistationen aus.

Die Post schreibt über diese Verlagerung: „Die Auswahl der Ziele deutet auf eine Ausweitung der israelischen Kriegsziele hin … Laut Analysten und ehemaligen Offiziellen will Israel durch Angriffe auf die iranische Industrie und Infrastruktur den iranischen Staat schwächen, die ohnehin marode Wirtschaft des Landes weiter beschädigen und möglicherweise einen Regimewechsel herbeiführen.“

Richard Nephew, ein ehemaliger Vertreter des US-Außenministeriums und des Weißen Hauses, erklärt gegenüber der Washington Post: „Es wirkt tatsächlich so, als laufe es auf einen Regimewechsel hinaus, statt nur das Atomprogramm zu zerstören. … Israel könnte beschlossen haben, der beste Weg, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern, bestehe darin, das iranische Regime zu stürzen.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde am Sonntag in einem Interview mit Fox News gefragt, ob seine Regierung einen „Regimewechsel“ im Iran anstrebt. Darauf antwortete er, das „könnte sicherlich das Ergebnis sein, denn das iranische Regime ist sehr schwach“.

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