Von Gustav Kemper – 30. Juli 2025
Um 35 Prozent stieg der Aktienkurs der Heidelberger Druckmaschinen AG (HDM) am 29. Juli, nachdem das Unternehmen bekanntgegeben hatte, dass es in die Rüstungsproduktion einsteige.
Jürgen Otto, der Vorstandsvorsitzende von HDM, verkündete eine langfristige, strategische Zusammenarbeit mit dem bereits in der Sicherheitstechnologie aktiven Unternehmen Vincorion. Das zur ehemaligen Militärtechniksparte des ostdeutschen Technologiekonzerns Jenoptik gehörende Unternehmen stellt unter anderem Generatoren für den Kampfjet Eurofighter her.
„Der Rüstungsmarkt ist ein großer Markt, er ist viele, viele Milliarden Euro schwer, mit der Tendenz wachsend“, frohlockte der HDM-Chef. Es sei das „erste konkrete Projekt aus der Rüstungsindustrie“, in das HDM nun einsteige. In den nächsten drei Jahren werde HDM im Rüstungsgeschäft voraussichtlich mindestens 100 Millionen Euro erwirtschaften.
„Die Heidelberger sicherten sich dadurch aber den Zugang zu einem Segment mit Wachstum und hohen Margen, das in Verbindung stehe mit dem Streben Europas zu mehr Rüstungsautonomie“, schreibt Comdirect, eine Tochtergesellschaft der Commerzbank. „Strategisch richte sich Heidelberger Druck damit auch stärker auf sicherheitskritische Technologien aus, wodurch die Geschäfte längerfristig robuster und werthaltiger würden.“
HDM ist nicht allein. Die fieberhafte Hinwendung vieler Unternehmen des Maschinenbaus zur Produktion von Militärprodukten entspricht den politischen Zielen der um Weltmarktvorherrschaft ringenden imperialistischen Staaten. Getrieben von den Gewinneinbrüchen im zivilen Produktsegment, nicht zuletzt durch den Zollkrieg zwischen Europa und den USA, steigen viele große Konzerne in das Geschäft mit dem Tod ein …