„Haaretz“-Bericht entlarvt israelische Massaker an Hilfesuchenden in Gaza als bewusste Politik

Von Andre Damon – 30. Juni 2025

Im Laufe des letzten Monats haben israelische Soldaten fast täglich das Feuer auf Hilfesuchende eröffnet, die bei der Organisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) Lebensmittel abholten. Die GHF wird von den USA und Israel finanziert. Bisher wurden bei 19 derartigen Vorfällen mehr als 549 Menschen getötet und über 4.000 verwundet.

Es war von Anfang an klar, dass das Ausmaß der täglichen Massaker nur dadurch zu erklären ist, dass es sich bei dem Beschuss von Hilfesuchenden mit scharfer Munition aus Handfeuerwaffen, Panzern und Granatwerfern um eine bewusste Politik handelt. Auf diese Weise sollten die Verteilstellen für Nahrungsmittel in Orte des Genozids, in Killing Fields verwandelt werden.

Am Freitag veröffentlichte die israelische Zeitung Haaretz einen ausführlichen Bericht, der beweist, dass israelischen Soldaten befohlen wurde, das Feuer auf die Menschenmengen zu eröffnen. Intern werden die Massaker offiziell als eine Form des Vorgehens bei der Kontrolle von Menschenmengen gerechtfertigt, bei der Soldaten Gruppen von Unbewaffneten von einem Ort zum anderen treiben, indem sie auf sie schießen.

Ein Soldat erklärte gegenüber Haaretz, dass die Beaufsichtigung der Nahrungsmittelverteilung durch das israelische Militär als „Operation Gesalzener Fisch“ (Operation Salted Fish) bezeichnet würde. Es handelt sich um eine Anspielung auf die israelische Version des Kinderspiels „Rotes Licht, grünes Licht“. Allem Anschein nach geht der Name auf die koreanische Fernsehserie „Squid Game“ zurück. In der fiktiven Serie werden konkurrierende Teilnehmer gezwungen, das Kinderspiel zu spielen. Wer sich bewegt, bevor das Licht grün wird, wird mit scharfer Munition beschossen.

Jeden Tag – oft spät am Abend oder früh am Morgen – stehen Zehntausende von Menschen an den Verteilzentren der GHF Schlange, um Nahrungsmittel zu erhalten. Da diese nur eine Stunde lang ausgegeben werden, kommt es zu einem chaotischen Ansturm von hungernden Menschen.

Laut dem Bericht gebe es außer dem Einsatz scharfer Munition keine andere Methode zur Beherrschung der Menschenmenge. Wer versucht, die Lebensmittel, die einfach auf dem Boden liegen gelassen werden, zu früh oder zu spät abzuholen, wird erschossen.

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