Von Thomas Röper – 21. Oktober 2025
Im Spiegel wurde ein Artikel über regierungskritische Proteste in Russland veröffentlicht, den man genau lesen sollte, weil er unfreiwillig zeigt, wie verzweifelt die deutschen Medien bemüht sind, ein falsches Bild übe die Stimmung in Russland zu zeichnen.
Am 18. Oktober hat der Spiegel unter der Überschrift „Musik als Protest in Sankt Petersburg – Diese Russin sang auf der Straße über den Wandel – und Hunderte stimmten ein“ einen bemerkenswerten Artikel veröffentlicht. Der Artikel soll zwei Dinge suggerieren: Erstens, dass es in Russland breiten Widerstand gegen die russische Politik gibt, und zweitens, dass jede Form des Protestes in Russland verboten ist.
Schauen wir uns das also mal an, denn wer den Artikel aufmerksam liest, der erkennt, dass dieser Artikel mal wieder Desinformation in Reinkultur, also Propaganda, ist. Das ist auch wenig überraschend, denn den Artikel hat Christina Hebel geschrieben, die ich wegen ihrer „Berichterstattung“ aus und über Russland die „Lügenbaronin des Spiegel“ nenne, weil sie so dreist lügt, dass der Spiegel ihre Artikel hinterher schon mal heimlich umschreiben muss. Fast jeder Artikel, den diese Dame über Russland schreibt, strotzt vor Unwahrheiten.
Widerstand gegen die russische Regierung?
In ihrem aktuellen Artikel berichtet Frau Hebel über Kritik an der russischen Regierung, die es natürlich gibt. Aber Hebel suggeriert, dass die Kritik und der Widerstand gegen die russische Regierung groß seien und dass die russische Regierung sie daher brutal unterdrücken müsse.
Schon das ist unwahr, wie Umfragen zeigen. In Russland gibt es das vom Westen finanzierte Levada-Institut, das regierungskritisch ist und sicher nicht im Verdacht steht, die russische Regierung zu unterstützen. Darüber habe ich öfter berichtet, denn Levada stellt in einer Dauerumfrage seit fast 30 Jahren monatlich die gleichen Fragen und zeigt die Antworten in Grafiken, sodass man dort die Entwicklung Stimmung in Russland in den letzten drei Jahrzehnten nachverfolgen kann.