Von Thomas Röper – 13. Mai 2025
Hinter der Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextrem““ durch den Verfassungsschutz und dem anschließenden Zurückrudern des Verfassungsschutzes könnte weit mehr stecken, als es auf den ersten Blick scheint.
Ich muss gestehen, dass ich ein Fan von Michail Antonow bin. Das ist der russische Deutschland-Korrespondent, dessen Berichte über die vergangene politische Woche in Deutschland ich hier jeden Montagmorgen veröffentliche. Ich mag seine leicht ironische Art, seinen Blick von außen auf den Politzirkus in Deutschland und vor allem ist er ein heller Kopf, der in seinen Beiträgen immer wieder Dinge herausstreicht, die auch Beobachter in Deutschland oft übersehen, und mit denen er sehr oft richtig lag.
Sein Bericht vom letzten Sonntag endete mit Aussagen, die mich nachdenklich gemacht haben. Am Ende des Beitrages erzählte Antonow, wie Merz versucht, die Gunst von Trump zu gewinnen, damit Trump die Europäer bei der Fortsetzung des Krieges gegen Russland unterstützt, und sein Beitrag endete wie folgt:
„Also versucht Merz sein Bestes, um mit Trump Freundschaft zu schließen, auch wenn es lächerlich aussieht. Der Verfassungsschutz, der die AfD letzte Woche auf die Liste extremistischer Organisationen gesetzt hatte, was die Amerikaner verärgert hat, hat sie diese Woche wieder von der Liste gestrichen. Das Lustigste ist, dass das nur vorübergehend ist.“
Das hat mich getriggert, denn ich habe das Theater rund um die AfD und den Verfassungsschutz bisher – wie wohl die meisten – vor allem aus dem Blickwinkel der deutschen Innenpolitik betrachtet, aber das Thema könnte durchaus eine außenpolitische Komponente haben. Also habe ich darüber lange nachgedacht und will Sie nun an meinen Gedanken teilhaben lassen. Was ich in diesem Artikel schreibe, ist eine Theorie, eine mögliche Variante, die in meinen Augen aber sehr logisch und daher nicht ausgeschlossen ist.