Das „Augusterlebnis“, die Rede vom sich erhebenden Volk, das gemeinsam in den Krieg zieht, ist eine Legende. Nicht jubelnd, aber naiv marschierten viele Deutsche in den Ersten Weltkrieg
Von Kurt Pätzold
1. August 2014
Kommt die Rede auf den Beginn des Ersten Weltkrieges, fällt früher oder später das Wort vom „Augusterlebnis“. Und von da ist es dann nur ein kurzer Gedankensprung zum „Geist von 1914“ oder den „Ideen von 1914“, von denen niemand so genau sagen kann, was sie eigentlich waren. Mit ihnen verbindet sich ein noch über Jahre nach dem Kriege gepflegtes Propagandabild. Es ist das vom sich gemeinsam und entschlossen erhebenden Volk, von der „Volksgemeinschaft“, die in den Krieg zieht, das Vaterland zu verteidigen. Das lebe in den Millionen fort, die „dabei waren“, wird kolportiert.