Von Vijay Prashad – 13. Dezember 2025
Die drei Elemente Antikommunismus, libertäre Wirtschaftspolitik und Kulturkrieg bringen die radikale Rechte in ganz Lateinamerika zusammen. Dies verschafft ihnen einen robusten ideologischen Rahmen, um Teile der Bevölkerung dazu zu bringen, in ihnen die Retter der Hemisphäre zu sehen. Es ist wahrscheinlich, dass sie bis Mitte 2026 die meisten Staaten entlang der Westküste Südamerikas (von Chile bis Kolumbien) regieren werden. Von Vijay Prashad.
Die Ultrarechte in Lateinamerika ist wütend. Jair Bolsonaro aus Brasilien und Javier Milei aus Argentinien wirken stets zornig und sprechen immer laut und aggressiv. Testosteron strömt aus ihren Poren, ein giftiger Schweiß, der sich über die Region ausgebreitet hat.
Es wäre einfach zu sagen, dass dies der Einfluss von Donald Trumps eigener Form des Neofaschismus ist, aber das ist nicht wahr. Diese Rechte hat viel weiter zurückreichende Ursprünge. Sie ist mit der Verteidigung der oligarchischen Familien verbunden, deren Wurzeln in der Kolonialzeit in den Vizekönigreichen von Neuspanien bis Rio de la Plata liegen.
Sicherlich lassen sich diese ultrarechten Männer und Frauen inspirieren von Trumps Aggressivität und vom Amtsantritt Marco Rubios, einem vehementen Verfechter der Ultrarechten in Lateinamerika, als US-Außenminister. Diese Inspiration und Unterstützung sind wichtig, aber nicht der Grund für die Rückkehr der Ultrarechten, einer „wütenden Flut“, die in ganz Lateinamerika anschwillt.