Von Thomas Röper- 22. August 2025
Die Meldungen aus Europa und Kiew über die Gespräche über Sicherheitsgarantien für die Ukraine zeigen, dass man es in Europa auf ein Scheitern der Verhandlungen anlegt. Und nun hat Selensky in den USA gemachte Zusagen sogar wieder zurückgenommen.
Als bekannt wurde, dass US-Präsident Trump am Montag Selensky und sechs europäische Politiker treffen würde, um mit ihnen über die Ergebnisse seines Treffens mit dem russischen Präsidenten Putin zu reden, habe ich sofort geschrieben, dass der Knackpunkt, mit dem die Europäer eine Einigung zur Ukraine verhindern wollen, die Sicherheitsgarantien für Kiew sein würden. Die Europäer hatten sofort verlangt, als Sicherheitsgarantie sollten europäische Truppen in die Ukraine geschickt werden, was Russland immer als inakzeptabel abgelehnt hat. Die Europäer, so deren Kalkül, könnten dann mit dem Finger auf Putin zeigen und versuchen, Trump davon zu überzeugen, dass Russland eine Einigung verhindert habe.
Und genau so ist es auch gekommen. Derzeit diskutiert die „Koalition der Willigen“ schon Details einer europäischen Unterstützungstruppe für Kiew, obwohl in Moskau ganz unmissverständlich erklärt wird, dass Russland das nicht akzeptieren wird.
Allerdings bekommen die Europäer auch Angst vor ihrer eigenen Courage, denn sie haben darauf gesetzt, dass die USA die europäische Truppe mit Sicherheitsgarantien schützen würde, wozu die USA jedoch ganz und gar nicht bereit sind. Trump hat zwar eine amerikanische Beteiligung an Sicherheitsgarantien für die Ukraine angekündigt, aber die Rolle der USA soll, so heißt es aus Washington, „minimal“ sein.
Die Hauptlast sollen, sowohl militärisch als auch finanziell, die Europäer tragen. Die USA, das sagte Trump bei dem Treffen mit den sieben Zwergen aus Europa (so nannte eine italienische Zeitung das Treffen) freimütig, würden sich weitgehend darauf beschränken, den Europäern die Waffen dafür und zur Wiederaufrüstung Kiews zu verkaufen.