Von Thomas Röper – 10. Juli 2025
Die Stimmung in der Ukraine ist verzweifelt. Die Zahl der Deserteure steigt rapide und ukrainische Abgeordnete sprechen offen davon, dass die ukrainische Armee sich in der Nähe von zivilen Einrichtungen sammelt. Aus Frontnähe gehen Beschwerden über Plünderungen durch ukrainische Soldaten ein.
Wie verzweifelt die Stimmung in der Ukraine ist, zeigen einige Meldungen vom gestrigen Mittwoch, die ich hier zusammenfasse.
Zahl der Deserteure steigt rapide
Der ukrainische Journalist Wladimir Bojko berichtete am Mittwoch auf Facebook:
„Im ersten Halbjahr 2025 wurden 107.672 neue Strafverfahren nach den Paragrafen 407 und 408 des ukrainischen Strafgesetzbuches wegen unerlaubtem Verlassen einer Militäreinheit oder eines Dienstortes, also Desertion, eingeleitet.“
Demnach würden die in diesem Halbjahr eingeleiteten Strafverfahren 46 Prozent aller Fälle wegen unerlaubten Verlassens einer Militäreinheit seit 2022 ausmachen, denn seitdem wurden deswegen insgesamt 230.804 Verfahren eingeleitet. Mit anderen Worten, in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 sind fast so viele ukrainische Soldaten desertiert, wie in den drei Jahren zuvor.
Darüber hinaus, so der Journalist, würden Deserteure nun selbst bei der Einleitung eines Strafverfahrens nicht mehr von den Personallisten der Militäreinheiten gestrichen, um die Illusion komplett ausgerüsteter Einheiten zu erwecken. 97,3 Prozent der im Jahr 2025 registrierten Strafverfahren würden in den Archiven „verstauben“ und niemand würde „wirklich nach Deserteuren suchen“, betonte er. Die Folge sei, dass es heute „keine Infanterie in den ukrainischen Streitkräften gibt. Überhaupt keine.“ Die Infanterie sei „entweder auf der Flucht, in Krankenhäusern oder auf dem Friedhof“, schrieb Bojko und fügte hinzu, dass auf ukrainischer Seite derzeit 30.000 bis 50.000 Soldaten an der Front seien, und zwar hauptsächlich Drohnenpiloten.
„Angesichts der Tatsache, dass die Soldaten in der Nähe v