Von Karin Leukefeld – 24. Juni 2025
Globalbridge-Autorin Karin Leukefeld – zurzeit in Beirut – listet hier die sich in mehreren Punkten widersprechenden Infos aus dem Nahen Osten – oder besser: aus Westasien – auf. Vor allem fällt auf, dass die USA zuerst mit dem israelischen Angriff auf den Iran nichts zu tun haben wollten, dann aber selbst „erfolgreiche Angriffe“ auf iranische Atomanlagen durchgeführt haben. (cm)
„Letzte Woche verhandelten wir mit den USA, als Israel beschloss, diese Diplomatie zu sprengen. Diese Woche sprachen wir mit den E3/EU, als die USA beschlossen, diese Diplomatie zu sprengen. Welchen Schluß würden Sie daraus ziehen?” Das schrieb der iranische Außenminister Abbas Araghchi am Sonntagmorgen (22.6.2025) auf „X“, vormals „Twitter“. Großbritannien und die EU-Kommission forderten vom Iran, an den Verhandlungstisch „zurückzukehren“, aber, so Araghchi weiter: „Wie soll der Iran zu etwas zurückkehren, das er nie verlassen, geschweige denn gesprengt hat?“
Wenige Stunden zuvor hatten die USA mit einem medial hochprofessionell inszenierten Angriff auf nukleare Einrichtungen im Iran auch die UN-Charta, internationales Recht, den NPT-Vertrag (Nicht-Verbreitung von Nuklearwaffen) und die Genfer Konvention gesprengt. Der israelische Ministerpräsident, der mit internationalem Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das humanitäre Völkerrecht gegen die Palästinenser gesuchte Benjamin Netanyahu, hatte schon vor dem US-Angriff seine Dankesbotschaft an US-Präsident Donald Trump auf ein Video gesprochen.
US-Präsident Donald Trump trat in der Nacht zum Sonntag im Weißen Haus in Washington vor die Kameras und bedankte sich und beglückwünschte (den israelischen) Ministerpräsidenten „Bibi Netanyahu. Wir haben als Team gearbeitet. Vielleicht hat noch niemals ein Team so zusammengearbeitet“, so Trump, der noch eine Woche zuvor betont hatte, nichts mit dem Angriff Israels gegen Iran zu tun zu haben. Zusammen hätten sie „einen langen Weg zurückgelegt, um diese schreckliche Bedrohung für Israel zu beseitigen.“ Iran sei „der Tyrann im Mittleren Osten und muss jetzt Frieden schließen. Wenn er das nicht tut, werden zukünftige Angriffe noch sehr viel stärker und einfacher sein.“