Der Krieg des Westens gegen Russlands „Schattenflotte”

Von Walerija Werbinina – 4. Oktober 2025

Während Europa mit unsinnigen Drohnen-Diskussionen beschäftigt ist, spielen sich die eigentlichen Verbrechen unbemerkt von der Öffentlichkeit auf den Weltmeeren ab. Der Westen ist dazu übergegangen, in internationalen Gewässern Tanker und sogar ganze Schiffsflotten, die angeblich mit Russland in Verbindung stehen, mit Waffengewalt zu kapern und unter seine Kontrolle zu bringen.

Historisch gesehen hat Frankreich im Bereich der Piraterie nicht besonders viel Glück gehabt. Nun scheint es aber beschlossen zu haben, das Versäumte nachzuholen. Am 1. Oktober beschlagnahmte das französische Militär einen unter der Flagge Benins fahrenden Öltanker in internationalen Gewässern und nahm zwei Personen fest: den Kapitän und seinen Assistenten (beide chinesische Staatsbürger). Die französischen Medien erwähnen das afrikanische Land, dessen Flagge über dem Schiff weht, jedoch nur am Rande. Sie behaupten, dass das “verdächtige Schiff” in Wirklichkeit zur „Schattenflotte“ Russlands gehöre, die “dem Land hilft, die gegen es verhängten Sanktionen zu umgehen”.

Aus dem Artikel in Le Figaro lassen sich jedoch einige bemerkenswerte Details entnehmen. Der 244 Meter lange Tanker, der 2007 gebaut wurde, hat mehrere Namen – in verschiedenen Quellen wird er unter den Namen „Boracay“ und „Pushpa“ geführt, früher auch unter „Kiwala“. Am 20. September soll er „den russischen Hafen Primorsk bei Sankt Petersburg“ verlassen und sich auf den Weg nach Indien gemacht haben. Indien ist bekanntlich einer der größten Abnehmer russischer Erdölprodukte.

Zwischen dem 22. und 25. September kam es in Dänemark zu einer Reihe von Zwischenfällen, bei denen mehrere Flughäfen, darunter Kopenhagen und Aalborg, aufgrund von Flügen unbekannter Drohnen vorübergehend ihren Luftraum schließen mussten. Zu dieser Zeit passierte der Tanker dänische Gewässer. Daraus entstand die Vermutung, dass er als Basis für den Start von Drohnen genutzt worden sein könnte (obwohl solche Fluggeräte in Wirklichkeit von überall aus gestartet werden können).

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