Von Evgeny Tkachenko – 26. Mai 2025
Im Zweiten Weltkrieg wurden schätzungsweise fünf Millionen Ukrainer, darunter etwa 1,5 Millionen Juden, von den in die Sowjetunion eingedrungenen Nazi-Truppen ermordet. Deren faschistische Kollaborateure in der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), beteiligten sich aktiv an diesem Massenmord, der erst durch den heldenhaften Kampf der sowjetischen Roten Armee beendet wurde. Seit Jahrzehnten wird das offizielle Ende des Kriegs in der ehemaligen Sowjetunion am 9. Mai als „Tag des Sieges“ gefeiert, auch in der Ukraine. Im Jahr 2023 verlegte die Selenskyj-Regierung, die nun im Auftrag der Nato einen Stellvertreterkrieg gegen Russland führt, den Tag des Sieges auf den 8. Mai, in Übereinstimmung mit dem westeuropäischen Kalender, um das historische Bewusstsein zu untergraben und antirussischen Chauvinismus zu schüren.
Doch trotz dieser offiziellen Versuche, den Feiertag zu unterdrücken, wurden am 9. Mai auf der ukrainischen Seite von Google die Suchanfragen nach „Karten zum Tag des Sieges“, „80 Jahre Tag des Sieges“ und „9. Mai“ am häufigsten eingegeben. Die Liste der Top-Suchbegriffe enthielt auch „Lied zum Tag des Sieges “ und „Parade in Moskau 2025“. In Odessa und Kiew legten Ukrainer massenhaft Blumen an sowjetischen Denkmälern nieder, die von der Polizei abgesperrt wurden.
In Odessa erlaubten Polizei und Nationalgarde den Zugang zum Denkmal erst nach einer Ausweiskontrolle, was eindeutig ein Versuch war, die Zahl der Besucher des Denkmals deutlich zu reduzieren – schließlich denken nicht viele Menschen daran, ihren Ausweis zu einem seit 80 Jahren begangenen öffentlichen Massenfeiertag mitzubringen.
In Kiew ging die Polizei gegen sämtliche Besucher vor, die es wagten den Opfern des Nazi-Angriffs auf andere Weise als durch das Niederlegen von Blumen zu gedenken. Am Denkmal des ewigen Ruhmes versuchte die Polizei, zwei Frauen festzunehmen, die auf ihren Handys das bekannte sowjetische Lied „Tag des Sieges“ abspielten.