Von Thomas Röper – 17. September 2025
Der Drohnenvorfall über Polen ist noch nicht geklärt, aber die NATO beschuldigt Russland und nimmt den Vorfall zum Vorwand, um eine zeitlich unbeschränkte, massive Verlegung von Truppen und Material an die „Ostflanke“ zu beschließen, Grenzen zu schließen und Flugverbotszonen auszurufen. […]
Der polnische Generalstab hat bestätigt, dass der weißrussische Generalstab ihn in der fraglichen Nacht kontaktiert und vor vom Kurs abgebrachten Drohnen gewarnt hat, die aus der Ukraine in Richtung Weißrussland und Polen geflogen sind. Die Generalstäbe waren von 23.00 Uhr bis 4.00 morgens deswegen in Kontakt.
Das spricht definitiv gegen das von westlichen Politikern und Medien verbreitete Narrativ einer geplanten Luftraumverletzung durch Russland.
Hinzu kommt, dass Polen inzwischen gemeldet hat, dass keine der in Polen gefundenen Drohnen Sprengstoff geladen hatte. Den veröffentlichten Fotos nach waren es Drohnen vom Typ Gerbera, die Russland oft als Störkörper einsetzt, um die ukrainische Luftabwehr zu überlasten und so den Weg für die mit Sprengstoff bestückten Drohne freizumachen.
Und damit kommt das nächste Problem ins Spiel, denn die Gerbera-Drohnen haben eine Reichweite von maximal 700 Kilometern, was bedeutet, dass aus Russland abgefeuerte Gerberas Polen gar nicht erreichen können, weil die Entfernung die Reichweite der Drohnen übersteigt.
Das bedeutet, dass die Drohnen entweder aus Weißrussland gestartet wurden, was aber niemand im Westen behauptet, oder aus der Ukraine. Die Gerbera sind recht einfache Modelle, die die Ukraine notfalls nachbauen könnte.
Cui bono?
Da an dem Vorfall so viel unklar ist, versuchen wir uns dem Thema zu nähern, wie es Kriminalisten tun, und stellen uns die Frage, wer ein Motiv dafür hatte, so einen Vorfall zu provozieren. Cui bono, oder wem nützt es?
Selensky hätte definitiv ein Motiv für eine solche Provokation, denn sogar der extrem anti-russische ehemalige polnische Präsident Duda sagte gerade erst in einem Interview, dass es das Interesse Kiews ist, die NATO in den Krieg mit Russland hineinzuziehen, und dass Selensky Ende 2022, als eine Rakete in Polen abgestürzt ist und zwei Menschen getötet hat, Druck auf Duda gemacht habe, die Rakete als russische Rakete zu bezeichnen, obwohl es eine ukrainische Abfangrakete vom Typ S-300 war.
Aber auch ein starkes Motiv ist bekanntlich noch kein Beweis für die Täterschaft.
Auch die Falken in Brüssel – sowohl bei der NATO als auch in der EU – haben ein Motiv. Oder sogar zwei, denn erstens hat man in Brüssel gehofft, dass der Vorfall Trump endlich umstimmen und zu einem harten Kurs gegen Russland bringen würde. Die Enttäuschung in Brüssel darüber, dass Trump den Vorfall sehr gelassen beurteilt, ist allenthalben sichtbar.
Das zweite Brüsseler Motiv ist es, einen Vorwand für eine weitere Truppenverlegung nach Osten zu bekommen. Da die Menschen in Europa die Kriegsbegeisterung der Brüsseler Clique nicht teilen und auf eine massive, aber grundlose Verstärkung der NATO-Truppen an Russlands Grenze ablehnend reagieren könnten, brauchte Brüssel einen Vorfall, der sich medial ausschlachten lässt. Eine massive Verletzung des NATO-Luftraums durch Russland kam ihnen da gerade recht.