Von Stefan Steinberg – 26. Mai 2025
Vor dem Hintergrund des Glanzes und Glamours auf dem roten Teppich begannen die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes mit einer Reihe kraftvoller Statements von Schauspielern und Regisseuren, die auf die extreme Bedrohung der demokratischen Rechte weltweit durch diktatorische Regime hinwiesen. Eine Stimmung sozialer Rebellion erfasst auch dieses Milieu, wie es sie seit den späten 1960er Jahren nicht mehr gegeben hat.
Am 13. Mai wurde der Schauspieler Robert De Niro für sein Lebenswerk mit der prestigeträchtigen Goldenen Palme ausgezeichnet. In seiner kurzen Rede vor den versammelten Gästen kritisierte De Niro Donald Trump scharf und betonte die Gefahren, die von der aktuellen US-Regierung ausgehen.
De Niro bezeichnete Trump als „philiströsen Präsidenten“ und betonte die wichtige Rolle von Kunst und Kultur: „In meinem Land kämpfen wir wie wild um die Demokratie, die wir einst für selbstverständlich hielten.“ Er fuhr fort:
Das betrifft uns alle hier, denn Kunst ist demokratisch, Kunst ist inklusiv und bringt Menschen zusammen, wie heute Abend. Kunst sucht nach der Wahrheit. Kunst begrüßt Vielfalt, und deshalb ist Kunst eine Bedrohung. Deshalb sind wir eine Bedrohung für Autokraten und Faschisten.
Mit dem Hinweis, dass Trump sich selbst zum Leiter des Kennedy Center for the Performing Arts in Washington ernannt hatte, verurteilte De Niro die Kürzungen der Mittel und der Unterstützung für Kunst, Geisteswissenschaften und Bildung, die in den letzten Monaten vorgenommen wurden. Er kritisierte auch Trumps Pläne, einen 100-prozentigen Zoll auf Filme zu erheben, die außerhalb der USA produziert werden: „Man kann Kreativität nicht mit Geld bewerten, aber anscheinend kann man ihr einen Zoll auferlegen … das ist inakzeptabel. All diese Angriffe sind inakzeptabel.“
Mit dem Argument, dass „dies nicht nur ein amerikanisches Problem ist, sondern ein globales“, rief De Niro zum Handeln auf: „Anders als bei einem Film können wir uns nicht einfach zurücklehnen und zusehen. Wir müssen handeln, und wir müssen jetzt handeln.“
De Niro erklärte, dass Proteste und Widerstand „ohne Gewalt, aber mit großer Leidenschaft und Entschlossenheit“ erfolgen sollten, und beendete seine Rede mit den revolutionären Parolen der Französischen Revolution: „Liberté, Égalité, Fraternité“.