Von Thomas Röper – 3. Dezember 2025
Die Ukraine hat begonnen, Handelsschiffe im Schwarzen Meer mit Drohnen anzugreifen. Diese Eskalation ist sogar einigen der radikalsten Anti-Russen in der EU zu gefährlich.
Am Samstag hat die Ukraine zwei Öltanker, die unter gambischer Flagge fahren, im Schwarzen Meer vor der Küste der Türkei mit Seedrohnen angegriffen. Zwar wurde niemand verletzt und auch Öl scheint nicht ausgetreten zu sein, aber diese Angriffe waren eine weitere Eskalation des Krieges, der die Verzweiflung in Kiew angesichts von Trumps Friedensplan zeigt.
Bisher waren sich alle Konfliktparteien einig, dass Handelsschiffe im Schwarzen Meer nicht angegriffen werde dürfen. Dazu wurde sogar das Getreideabkommen geschlossen, das die Sicherheit der zivilen Schifffahrt im Schwarzen Meer garantieren sollte. Auch wenn das Getreideabkommen dann wegen der Nichterfüllung wichtiger Punkte des Abkommens durch die Staaten des Westens von Russland beendet wurde, haben sich alle danach daran gehalten, im Schwarzen Meer keine Handelsschiffe anzugreifen.
Dieser Konsens ist nun Vergangenheit, nachdem Kiew am Samstag zwei Öltanker und am Dienstag noch einen anderen Frachter, der angeblich Sonnenblumenöl geladen hat, mit Drohnen angegriffen hat.
Widersprüchliche Reaktionen in NATO und EU
Kiew hat, indem es Schiffe angegriffen hat, die nicht unter russischer Flagge fahren, sogar Kriegsakte gegen vollkommen unbeteiligte Länder durchgeführt. Und da Kiew damit auch eine Ölpest an der Küste der Türkei riskiert hat, hat Kiew die Türkei, die sich in dem russisch-ukrainischen Konflikt bisher neutral verhalten hat, gegen sich aufgebracht, wie der Sprecher der türkischen Regierungspartei erklärte:
„Diese Angriffe sind absolut inakzeptabel, ob in unserer ausschließlichen Wirtschaftszone oder darüber hinaus. Sie gefährden zudem die Sicherheit des gesamten Schiffsverkehrs im Schwarzen Meer. Diese Vorfälle wirken sich negativ auf alle Seiten aus.“
Er fügte hinzu, dass die Türkei aufgrund des Risikos von Störungen der Logistik im Schwarzen Meer „diese Angelegenheit mit allen Beteiligten erörtert“.