70 Jahre Bundeswehr: Von der „neuen Wehrmacht“ zur totalen Kriegsarmee

Von Johannes Stern – 14. November 2025

Das feierliche Gelöbnis vor dem Reichstag und die Reden von Verteidigungsminister Boris Pistorius und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (beide SPD) anlässlich des 70. Jahrestags der Bundeswehr erinnerten an die dunkelsten Zeiten des deutschen Militarismus und unterstrichen, an welche verheerenden Traditionen und Kriegsziele der deutsche Imperialismus wieder anknüpft.

Bezeichnenderweise verständigten sich die Regierungsparteien am selben Tag auf ein neues Wehrdienstgesetz, das die Musterungspflicht aller jungen Männer vorsieht, um das notwendige Kanonenfutter für neue imperialistische Kriege auszuheben.

80 Jahre nach dem Untergang des Dritten Reichs und den größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte dominiert erneut das Militär die deutsche Hauptstadt. In einem martialischen Aufzug marschierten zwischen Reichstag und Kanzleramt – abgeschirmt von der Öffentlichkeit – 280 Rekruten auf und wurden feierlich vereidigt. Das Spektakel wurde live im ZDF übertragen und in den Nachrichtensendungen gefeiert – mit dem offensichtlichen Ziel, das Gift des Militarismus in der Bevölkerung zu verbreiten. Öffentliche Gelöbnisse wie dieses haben ihren Ursprung im preußischen Militarismus, wurden im Kaiserreich ausgeweitet und unter den Nazis kultisch zelebriert.

In ihren Festreden waren Pistorius und Steinmeier bemüht, die historischen Wurzeln der Bundeswehr zu verschleiern. „Aus den Schatten unserer Geschichte ist eine Armee hervorgegangen, eine besondere Armee, die grundlegend anders ist als alle ihre Vorgänger“, behauptete Pistorius und beschrieb die Truppe als „fest verankert in der Demokratie, dem Recht und der Freiheit verpflichtet“.

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