Von Marianne Arens – 15. November 2025
Stellantis reagiert auf rückläufige Verkaufszahlen mit Angriffen auf seine Produktionsarbeiter. Im Eisenacher Opel-Werk, in dem der SUV Grandland gebaut wird, standen letzte Woche erneut die Bänder still. Schon zum zweiten Mal innerhalb eines Monats waren im Oktober 1100 Beschäftigte gezwungen, freie Tage abzufeiern.
Sie sind nicht die einzigen: Eisenach ist eins von sechs europäischen Werken, in denen die Europa-Direktion in diesem Herbst die Produktion vorübergehend stilllegen ließ. In Poissy bei Paris ruhte die Montage von Modellen wie Opel-Mokka, DS2 und DS3 mehr als zwei Wochen lang; auch in den Werken in Saragossa (sieben Tage), Tychy Polen (neun Tage), Madrid (14 Tage) und Pomigliano d’Arco bei Neapel (2 Wochen) blieben die Fließbänder stehen.
Schon vor über einem Jahr, im Oktober 2024, hatte der damalige Stellantis-CEO Carlos Tavares der Zeitung Les Echos erklärt, dass Stellantis Werkschließungen ausdrücklich nicht ausschließe. Der Stellantis-Chef (inzwischen von Antonio Filosa abgelöst) erklärte damals im Interview, dass infolge eines verschärften Zoll- und Handelskriegs in Europa bis zu sieben Werke von Schließung betroffen sein könnten. Dies könnte die Vernichtung von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen, zehn Prozent der globalen Konzernbelegschaft, bedeuten.
Seither sind europäische Stellantis-Arbeiter – ob in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland oder Großbritannien – akut von Stellenstreichungen und Werkschließung bedroht. Und die gut bezahlten Gewerkschaftsführer, die sich zu Unrecht „Arbeitnehmervertreter“ nennen, setzen die Angriffe durch, während sich die Manager und Aktionäre bereichern.