Von Kevin Reed – 4. November 2025
In der britischen medizinischen Fachzeitschrift The Lancet ist ein Bericht mit dem Titel „Over 3 million life-years lost in Gaza“ (Mehr als 3 Millionen verlorene Lebensjahre in Gaza) erschienen. Er ist eine wissenschaftliche Anklage der ethnischen Säuberungsaktionen des israelischen Militärs gegen die Palästinenser in dem Enklavengebiet seit dem 7. Oktober 2023.
Die Autoren Sammy Zahran von der Colorado State University und Ghassan Abu-Sittah von der American University of Beirut haben den Bericht auf der Grundlage der vom palästinensischen Gesundheitsministerium bestätigten Zahl der Todesopfer vom 31. Juli 2025 erstellt. Sie haben errechnet, dass die 60.199 in diesem Zeitraum getöteten Palästinenser im Durchschnitt 51 Jahre verloren haben, was mehr als 3 Millionen verlorenen Lebensjahren entspricht.
Die überwiegende Mehrheit dieser Verluste betrifft die Zivilbevölkerung, darunter schätzungsweise 1 Million verlorene Lebensjahre bei Kindern unter 15 Jahren. Die in dieser Studie vorgelegten Zahlen sind erschütternd und zeugen von der Barbarei, die das israelische Regime mit Unterstützung der imperialistischen Mächte USA und Europa betreibt.
Der von The Lancet gewählte Analyserahmen macht deutlich, dass diese Berechnungen auf den expliziten, registrierten Todesfällen beruhen, die direkt mit den israelischen Militäraktionen in Verbindung stehen. Tausende von Todesopfern, die indirekt durch die systematische Zerstörung lebenswichtiger Infrastrukturen, der Lebensmittel- und Wasserversorgung, medizinischer Einrichtungen und des Personals zu beklagen sind, sind demnach nicht berücksichtigt worden.
Die Aussage des Lancet-Berichts ist unmissverständlich: Die israelischen Militäroperationen haben unmittelbare, quantifizierbare soziale Verwüstungen verursacht, die durch die Zahl der Todesopfer allein nicht angemessen wiedergegeben werden können. Wenn man die „indirekten Todesfälle durch die Zerstörung der Infrastruktur und der medizinischen Einrichtungen, die Einschränkung der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser und den Verlust von medizinischem lebenserhaltendem Personal“ ausklammert, sind die wahren Auswirkungen des israelischen Völkermords noch weitaus größer als die in der Studie veröffentlichten, ohnehin schon schrecklichen Zahlen.