„Falken“ und „Tauben“ in Washington: Trumps Ukraine-Kurs unter der Lupe

Von Gábor Stier – 4. November 2025

US-Präsident Donald Trump kehrt offenbar zu seiner Haltung vor der Alaska-Initiative zurück: Anstelle eines umfassenden, nachhaltigen Friedensabkommens für die Ukraine, das auf die Beseitigung der Konfliktursachen abzielt, fordert er nun erneut das Einfrieren des Konflikts. Die Übergabe des noch ukrainisch kontrollierten Donbass ist vom Tisch; stattdessen scheint er, europäische und ukrainische Vorstellungen unterstützend sowie russische Interessen ignorierend, einen Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinien anstreben zu wollen. Was ist der Grund für diese Kehrtwende in Washingtons Außenpolitik? Warum entschloss sich Trump zur Rückkehr zu verschärftem Druck gegen Russland? Und wie offenbart die Intensivierung des Vorgehens gegen Moskau die tiefen Gräben innerhalb der US-Elite? Ein Beitrag von Gábor Stier. Aus dem Ungarischen übersetzt von Éva Péli.

Manche Beobachter sehen in der wechselhaften Politik von Donald Trump gar keine echte Wende. Ich neige eher zu der Annahme, Trump inszeniert lediglich sein Verhandlungsgeschick und wechselt – ganz im Stil eines Geschäftsmannes – die Mittel zum Erreichen seiner Ziele. Nachdem das Angebot von „Zuckerbrot“ an Wladimir Putin gescheitert war, weil sein russischer Amtskollege als zu harter Verhandlungspartner agierte, griff er nun zur „Peitsche“, indem er gezielte Schläge gegen den russischen Energiesektor austeilt. Trotzdem hält er die Tür für Verständigung mit Putin offen und sieht weiterhin Perspektiven für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen.

Dieser Wechsel der Instrumente ist jedoch nicht nur Taktik. Trumps innen- und außenpolitischer Handlungsspielraum zwingt ihn dazu, mit Russland härter zu verfahren als bisher.

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