Von Tobias Riegel – 4. November 2025
Ein neuer Tiefpunkt im ZDF: Die letzte Ausgabe der Talkshow mit Markus Lanz folgte einer skandalösen Dramaturgie. Zum allzu bekannten Prinzip „drei angepasste Gäste und der Moderator gegen einen kritischen Gast“ kam bei dieser Talkshow noch die Arbeit mit emotionalen Tricks hinzu – mithilfe des Schicksals eines russischen „Pussy-Riot“-Mitglieds. Eine Talkshow als (vorläufiger) Gipfel der Heuchelei. Ein Kommentar von Tobias Riegel.
Die Markus-Lanz-Talkshow vom 30.10. im ZDF hat die bereits niedrigen Standards der Sendung nochmals unterschritten. Die Grundbedingungen entsprachen zunächst dem gewohnten Prozedere: Der Moderator und die anderen Gäste bildeten den üblichen Block, um die Abweichlerin Wagenknecht gemeinsam zurechtzuweisen: Kerstin Münstermann, Leiterin der Parlamentsredaktion der Rheinischen Post; Carlo Masala, Experte für Militärisches; und Maria Aljochina, Ex-Pussy-Riot-Aktivistin aus Russland. Wer starke Nerven hat, kann sich die ganze Talkshow unter diesem Link anschauen.
Die Sendung ging gleich gut los: Wenn Lanz die von Wagenknecht vorgetragenen Zahlen zur (Un-)Sichtbarkeit des BSW bei ARD und ZDF seit der Bundestagswahl als „Kulturkampf“ abtun will, ist das schon dreist. Und anschließend widerlegt er auch noch etwas, das gar nicht behauptet wurde, wenn er sich hochmotiviert auf die Zeit vor der Bundestagswahl bezieht.